Heinrich VIII. und die Gründung der anglikanischen Kirche Heinrich VIII., der König von England von 1509 bis 1547, ist vor allem für seine vielen Ehen und die Gründung der anglikanischen Kirche bekannt. Die Trennung von der römisch-katholischen Kirche und die Etablierung einer eigenen nationalen Kirche hatten weitreichende Folgen für England und das gesamte europäische Religionsgefüge. ...
Heinrich VIII. und die Gründung der anglikanischen Kirche
Heinrich VIII., der König von England von 1509 bis 1547, ist vor allem für seine vielen Ehen und die Gründung der anglikanischen Kirche bekannt. Die Trennung von der römisch-katholischen Kirche und die Etablierung einer eigenen nationalen Kirche hatten weitreichende Folgen für England und das gesamte europäische Religionsgefüge.
Heinrich VIII. hatte zunächst einen guten Draht zum Papsttum und wurde von Papst Leo X. sogar zum Fidei Defensor (Verteidiger des Glaubens) ernannt. Doch als Heinrich sich von seiner ersten Frau, Katharina von Aragon, scheiden lassen wollte, stieß er auf Widerstand beim Papst. Da Heinrich jedoch unbedingt einen Thronfolger haben wollte und von der Idee besessen war, dass seine Ehen vom Papst für ungültig erklärt werden könnten, wandte er sich von der römisch-katholischen Kirche ab.
Die Gründung der anglikanischen Kirche war also nicht von der Suche nach religiöser Erneuerung oder einer tieferen Spiritualität geprägt, sondern von Heinrichs persönlichen Zielen und Ehrgeiz. 1534 erließ das englische Parlament den Act of Supremacy, durch den der König zum Oberhaupt der neuen Kirche ernannt wurde. Der Papst wurde somit de facto entmachtet. Die anglikanische Kirche war von nun an die Staatskirche Englands, während der Katholizismus verboten und verfolgt wurde.
Heinrich VIII. ließ sich in der Folge von immer mehr Frauen scheiden und heiratete neu, um seinen männlichen Thronfolger zu bekommen. Doch auch diese Ehen waren nicht von langer Dauer, und nach zahlreichen politischen Intrigen landete Heinrich schließlich bei seiner sechsten Frau, Katharina Parr, die ihren Einfluss nutzte, um ihren Mann für die anglikanische Kirche zu gewinnen.
Die Auswirkungen der Gründung der anglikanischen Kirche waren weitreichend. England entwickelte sich zu einem protestantischen Land und machte sich vom Papsttum und von Rom los. Katholische Priester wurden verfolgt, Klöster und Abteien aufgelöst und deren Reichtümer vom König beschlagnahmt. Das Land war fortan in Kirchen- und Thronstreitigkeiten verwickelt, die noch lange andauerten und teilweise mit Gewalt ausgetragen wurden.
Die anglikanische Kirche wurde zur Staatskirche Englands und blieb dies bis heute. Die Monarchen wurden fortan als Supreme Governors (Oberhäupter) der Kirche betrachtet und nahmen eine besondere Rolle ein. Die anglikanische Kirche entwickelte sich zu einer eigenen, von Rom unabhängigen Glaubensgemeinschaft, die jedoch viele Merkmale des Katholizismus bewahrte. Die anglikanische Liturgie, Kirchenmusik und Hierarchie ähneln zum Teil noch heute der römisch-katholischen Kirche.
Heinrich VIII. hinterließ mit der Gründung der anglikanischen Kirche ein Erbe, das bis heute spürbar ist. Der Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten prägte die englische Geschichte und auch den europäischen Kontinent. Die anglikanische Kirche ist mittlerweile weltweit verbreitet und spielt eine bedeutende Rolle im christlichen Glauben.
Insgesamt war Heinrichs Entscheidung, sich von der römisch-katholischen Kirche abzuwenden, von persönlichen Motiven getrieben. Doch die Gründung der anglikanischen Kirche hatte immense Folgen für die religiöse und politische Landschaft Englands und Europas.
Quest'articolo è stato scritto a titolo esclusivamente informativo e di divulgazione. Per esso non è possibile garantire che sia esente da errori o inesattezze, per cui l’amministratore di questo Sito non assume alcuna responsabilità come indicato nelle note legali pubblicate in Termini e Condizioni
Quanto è stato utile questo articolo? 0Vota per primo questo articolo!