Die Domestizierung des Weizens begann vor Tausenden von Jahren im sogenannten Fruchtbaren Halbmond, einer Region im Nahen Osten, die den östlichen Mittelmeerraum und Teile des Iraks, des Iran und der Türkei umfasst. Hier begannen die Menschen vor etwa 10.000 bis 12.000 Jahren, Wildgräser zu kultivieren und vermehrt anzubauen. Der moderne Weizen stammt von einer Reihe verschiedener Gräser ab, die im Laufe der Zeit selektiv zu der heutigen Weizensorte weiterentwickelt wurden.
Frühe kultivierte Weizensorten waren sogenannte Spelzenweizen, bei denen die Getreidekörner von harten Schalen umgeben waren. Diese Sorten waren aufgrund ihrer Robustheit an verschiedene Umweltbedingungen gut angepasst, hatten aber einen niedrigen Ertrag. Im Laufe der Jahrhunderte wurden jedoch vermehrt Sorten gezüchtet, bei denen die Körner frei von Schalen waren. Dadurch konnte eine größere Menge an Nahrung aus den Getreidekörnern gewonnen werden.
Mit der Ausbreitung des Ackerbaus breitete sich der Weizenanbau über verschiedene Regionen der Welt aus. Die Phönizier brachten den Weizen zum Beispiel nach Nordafrika und in das südliche Europa. Die Römer trugen ebenfalls zur Verbreitung des Weizens bei, indem sie das Getreide in ihre eroberten Gebiete brachten. Im 16. Jahrhundert wurde Weizen nach Nordamerika gebracht und ist mittlerweile dort eine der wichtigsten Getreidearten.
Heutzutage wird Weizen auf allen Kontinenten angebaut, außer in der Antarktis. Die größten Weizenproduzenten sind China, Indien, die Vereinigten Staaten, Russland und Frankreich. Die klimatischen Bedingungen, Bodenbeschaffenheit und Anbaumethoden variieren je nach Region, aber Weizen wächst am besten in Gebieten mit milder Witterung, ausreichend Feuchtigkeit und fruchtbarem Boden.
Der weltweite Weizenanbau hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und wird heutzutage zunehmend von modernen landwirtschaftlichen Techniken unterstützt. Dem Einsatz von Düngemitteln, Pestiziden und verbesserten Anbaumethoden ist es zu verdanken, dass die Ernteerträge gesteigert und der Anbau von Weizen auf immer größeren Flächen möglich ist.
Die Bedeutung des Weizens in der Ernährung der Menschen kann nicht unterschätzt werden. Weizen liefert eine wichtige Quelle für Kohlenhydrate, Proteine, Ballaststoffe und einige Vitamine und Mineralstoffe. Die Vielseitigkeit des Weizens ermöglicht die Herstellung einer breiten Palette von Produkten wie Mehl, Brot, Gebäck, Nudeln, Bier und vielem mehr.
Insgesamt kann gesagt werden, dass der Weizen seinen Ursprung im Nahen Osten hat und sich im Laufe der Zeit über die ganze Welt verbreitet hat. Durch die Entwicklung moderner Anbaumethoden kann Weizen in immer größeren Mengen und auf immer größeren Flächen angebaut werden. Die Bedeutung des Weizens als Grundnahrungsmittel und seine Verwendung in verschiedenen Branchen machen ihn zu einem der wichtigsten Getreide der Welt.