Hensel war vor allem als Komponist von Chormusik bekannt, aber er schrieb auch Kammermusik und Opern. In seinen Kompositionen zeigte er eine Vorliebe für einfache und volkstümliche Melodien, die er harmonisch ansprechend arrangierte. Seine Musik war geprägt von der Romantik, die zu seiner Zeit in der Musik populär war.
Neben seiner Arbeit als Komponist war Hensel auch als Dirigent tätig. Er leitete die Singakademie, die ein bekannter Chor in Berlin war, und später die Universitätsmusik in Leipzig. In diesen Positionen arbeitete er mit vielen bekannten Musikern und Komponisten zusammen, darunter Felix Mendelssohn Bartholdy, der zu seinen engsten Freunden gehörte.
Hensel heiratete 1829 die bekannte Malerin Fanny Mendelssohn, die Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy. Fanny war eine talentierte Musikerin, die viel zur Karriere ihres Mannes beitrug, indem sie ihm half, seine Musik zu veröffentlichen und seine Auftritte zu organisieren. Sie war auch eine wichtige Inspirationsquelle für seine Kompositionen.
Die Ehe von Wilhelm und Fanny Hensel war eine besondere Beziehung. Sie teilten nicht nur ihre Leidenschaft für die Kunst, sondern unterstützten sich gegenseitig in ihrer Arbeit. Als Fanny 1847 im Alter von nur 41 Jahren starb, war Wilhelm am Boden zerstört und trauerte um sie bis ans Ende seines Lebens.
Obwohl Wilhelm Hensel nicht den gleichen Bekanntheitsgrad wie Mendelssohn Bartholdy erreichte, bleibt er doch ein wichtiger Künstler des 19. Jahrhunderts. Seine Musik ist oft in Vergessenheit geraten, aber in den letzten Jahren hat sich ein gesteigertes Interesse an ihm und seiner Arbeit entwickelt. Musikologen und Ensembles führten Aufführungen seiner Werke durch, um seine Musik dem heutigen Publikum näher zu bringen.
Wilhelm Hensel war ein bescheidener Mann, der sein Leben der Musik und der Kunst widmete. Er mag weniger bekannt sein als einige seiner Kollegen, aber seine Arbeit ist ein wichtiger Beitrag zur Musikgeschichte und verdient es, entdeckt und geschätzt zu werden.