Das Bild des Ritters, mit seiner glänzenden Rüstung und seinem ehrenhaften Verhalten, fasziniert viele Menschen. Doch wie wird man eigentlich zum Ritter? Welche Voraussetzungen muss man erfüllen und welche Aufgaben hat ein Ritter zu bewältigen?
Im Mittelalter waren die Ritter eine privilegierte Gruppe in der Gesellschaft. Sie dienten als Krieger und wurden oft von Adligen ausgebildet und bewaffnet. Um zum Ritter geschlagen zu werden, mussten bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Herkunft. Nur junge Männer aus dem Adel hatten die Chance, zum Ritter ernannt zu werden. Dabei spielte die Tugendhaftigkeit des Adeligen eine große Rolle. Er musste sich in vielen Bereichen beweisen und einen untadeligen Charakter vorweisen können.
Die Ausbildung zum Ritter begann schon im Kindesalter. Die Knappen wurden in die Dienste eines erfahrenen Ritters gestellt und mussten diesem in vielerlei Hinsicht zur Seite stehen. Sie übernahmen Botengänge, pflegten das Pferd des Ritters und halfen bei der Rüstung. Doch vor allem wurde die Fähigkeit im Kampf gelehrt. Der Knappe durfte jedoch nicht direkt am Kampf teilnehmen, sondern musste zuerst die Grundlagen erlernen.
Nachdem der Knappe eine gewisse Zeit gedient hatte und sich bewiesen hatte, konnte er zum Ritter geschlagen werden. Dies geschah meistens durch einen Adligen oder einen hochrangigen Ritter. Dabei wurde dem Knappe symbolisch die Rüstung angelegt und er wurde in den Stand des Ritters erhoben.
Als Ritter war man nicht nur Krieger, sondern auch ein Repräsentant seines Standes und der Gesellschaft. Ritter wurden in Turnieren herausgefordert und mussten ihre Fähigkeiten im Zweikampf unter Beweis stellen. Zudem hatten sie die Aufgabe, die Schwachen zu beschützen und den Adel zu vertreten. Sie waren verpflichtet, dem König oder einem mächtigen Lehnsherren Treue zu schwören und für ihn in den Krieg zu ziehen.
Die Tugendhaftigkeit spielte auch im Rittertum eine wichtige Rolle. Ritter mussten sich an bestimmte Verhaltensregeln halten, die als Rittercodex bekannt waren. Darin waren Werte wie Mut, Höflichkeit, Treue, Tapferkeit und Hilfsbereitschaft festgelegt. Wer gegen diese Regeln verstoß, galt als unehrenhaft und konnte seinen Titel als Ritter verlieren.
Heutzutage gibt es keine traditionelle Adelsschicht mehr, aus der Ritter hervorgehen. Die Ehrentitel werden heutzutage von verschiedenen Institutionen und Orden verliehen. Dennoch fasziniert das Bild des Ritters auch heute noch viele Menschen. Ritterlichkeit und tapferes Verhalten sind Werte, die auch heute noch geschätzt werden.
Es gibt jedoch spirituelle und moderne Ritterorden, die die Ideale des Rittertums weiterführen. Diese Orden honorieren besondere Verdienste in den Bereichen Humanität, Barmherzigkeit oder Pazifismus. Ein Beispiel hierfür ist der Malteserorden, der sich für den Schutz von Hilfsbedürftigen engagiert.
Fazit: Um zum Ritter zu werden, musste man im Mittelalter eine gewisse Herkunft, Tugendhaftigkeit und militärische Fähigkeiten mitbringen. Heutzutage gibt es verschiedene Orden und Institutionen, die den Titel des Ritters verleihen. Das Bild des edlen Ritters mit seiner unbeugsamen Ehre und seinem heldenhaften Verhalten fasziniert jedoch auch heute noch viele Menschen.