Weinverkostungen sind eine großartige Möglichkeit, um verschiedene Sorten und Weinstile kennenzulernen und den eigenen Weingeschmack zu erweitern. Es ist eine Menüfolge, bei der mehrere Weine nacheinander probiert und bewertet werden. Bei einer Weinverkostung geht es nicht nur darum, den Geschmack des Weines zu genießen, sondern auch um das Erkennen seiner unterschiedlichen Aromen, den Gehalt an Alkohol und Säure sowie die Qualität des Weines.
Eine Weinverkostung beginnt normalerweise mit dem Einschenken von kleinen Probiergläsern, die etwa 50 ml Wein enthalten. Die Anzahl der angebotenen Weine kann je nach Veranstaltung variieren. Eine typische Verkostung kann jedoch zwischen sechs und zehn verschiedenen Weinen umfassen.
In der Regel werden die Weine nach Farbe und Art in Gruppen eingeteilt. Es werden beispielsweise zuerst die Weißweine verkostet, gefolgt von den Roséweinen und dann den Rotweinen. Die Reihenfolge der Weine ist wichtig, da die intensiveren Aromen eines Rotweins den Gaumen beeinflussen können und damit die Geschmackswahrnehmung der nachfolgenden, leichteren Weine verfälschen könnten.
Während einer Weinverkostung ist es üblich, den Wein zunächst zu betrachten, indem man das Glas schwenkt und die Farbe und Klarheit des Weines betrachtet. Ein junger Weißwein könnte beispielsweise blassgelb sein, während ein alter Rotwein eine intensivere, rubinrote Farbe aufweisen könnte. Es ist wichtig, auf Verfärbungen oder Trübungen zu achten, da dies auf einen möglichen Mangel an Qualität oder Fehlern im Herstellungsprozess hinweisen könnte.
Nach dem visuellen Aspekt geht es weiter zur Geruchsprüfung des Weines. Dafür wird das Glas vorsichtig geschwenkt, um die Aromen freizusetzen. Dann wird der Duft eingeatmet und die unterschiedlichen Aromen identifiziert. Bei der Geruchsprüfung sind die Aromen von großer Bedeutung, da sie darauf hinweisen können, welchen Geschmack man später im Mund erwarten kann. Ein fruchtiger Duft könnte zum Beispiel auf einen frischen und knackigen Weißwein hinweisen, während ein erdiger oder pfeffriger Duft auf einen kräftigen Rotwein hindeuten könnte.
Der letzte und vielleicht wichtigste Schritt einer Weinverkostung ist die Geschmacksprobe des Weines. Indem man den Wein im Mund wirbelt und ihn über die Zunge rollen lässt, kann man die verschiedenen Geschmacksrichtungen und -intensitäten wahrnehmen. Es gibt vier Hauptaspekte des Geschmacks, die bei einer Verkostung bewertet werden: Süße, Säure, Tannine und Alkoholgehalt.
Nachdem der Wein verkostet wurde, kann man seine Eindrücke festhalten, indem man Notizen zu den verschiedenen Merkmalen des Weines macht. Diese Notizen können helfen, den eigenen Geschmack zu definieren und sich später an bestimmte Weine zu erinnern.
Eine Weinverkostung ist nicht nur eine Möglichkeit, verschiedene Weine zu probieren, sondern auch eine Gelegenheit, das kulturelle Erbe und die Tradition des Weinbaus zu erleben. Es ist eine Erfahrung, die es ermöglicht, die verschiedenen Facetten eines Weines zu erkunden und den eigenen Weingeschmack zu erweitern.