Die Römer waren eines der mächtigsten antiken Völker, die die Geschichte geprägt haben. Ihre Sprache, Latein, hat einen großen Einfluss auf viele moderne Sprachen, insbesondere auf die romanischen Sprachen wie Italienisch, Spanisch, Französisch und Portugiesisch. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit der römischen Sprache befassen und wie die Römer sie gesprochen haben.
Das Lateinische, das von den Römern gesprochen wurde, hat sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt und verändert. Das archaische Latein wurde von etwa 750 bis 200 v. Chr. gesprochen und unterscheidet sich deutlich von dem klassischen Latein, das im Hauptteil des Römischen Reiches von ca. 200 v. Chr. bis 200 n. Chr. vorherrschend war.
Die Aussprache des klassischen Lateins war recht unterschiedlich von dem, was wir heute als Latein kennen. Es gab zum Beispiel keinen einheitlichen Akzent oder einheitliche Satzmelodie, da dies von der individuellen Aussprache der Sprecher abhängig war. Die Vokale wurden anders ausgesprochen als im heutigen Latein. Das „c“ wurde nicht wie das englische „s“ ausgesprochen, sondern wie ein „k“. Das „g“ wurde ebenfalls wie ein „k“ ausgesprochen, außer vor „i“ oder „e“, wo es wie ein hartes „g“ ausgesprochen wurde.
Die Betonung im klassischen Latein lag normalerweise auf der vorletzten Silbe, solange diese lang war. Wenn die vorletzte Silbe kurz war, wurde die Betonung auf die drittletzte Silbe verschoben. Dies führte zu einer gewissen Melodie in der lateinischen Sprache, die von heutigen Sprechern oft nicht berücksichtigt wird.
Es gab auch Unterschiede in der Grammatik des klassischen Lateins im Vergleich zum heutigen Latein. Zum Beispiel wurden Personalpronomen wie „ich“, „du“ und „er“ oft weggelassen, da die Verbendungen bereits genug Informationen über den Sprecher lieferten. Ein weiterer Unterschied waren die vier Fälle, die das Lateinische verwendete: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Diese wurden verwendet, um die Funktion eines Substantivs oder Adjektivs im Satz zu bestimmen.
Die lateinische Alltagssprache, Vulgärlatein, die von den meisten Römern außerhalb der gebildeten Schichten gesprochen wurde, unterscheidet sich noch stärker vom klassischen Latein. Vulgärlatein war einfacher und natürlicher, aber auch weniger strukturiert. Es hatte viele regionale Variationen und Unterschiede, abhängig von der geografischen Lage der Sprecher.
Latein blieb auch nach dem Ende des Römischen Reiches als Lingua franca in Europa erhalten. Es wurde von Gelehrten und der Kirche weiterhin als Wissenschafts- und Kirchensprache verwendet. Diese Form des Lateinischen wird als Mittellatein bezeichnet, das einige Unterschiede zum klassischen Latein aufweist und mehr modernen Einflüssen unterlag.
Insgesamt hat die lateinische Sprache einen großen Einfluss auf viele moderne Sprachen gehabt und ist immer noch in der Heraldik, Medizin und Wissenschaft präsent. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich eine Sprache über die Jahrhunderte hinweg entwickelt und verändert hat und wie sie die Grundlage für viele andere Sprachen geschaffen hat. Die Römer haben mit ihrer Sprache ein beeindruckendes Erbe hinterlassen, das bis heute weltweit weiterlebt.