Ritter sind Figuren, die eine große Rolle in unseren Geschichten und Legenden spielen. Doch wie wurde man eigentlich ein Ritter? In diesem Artikel werden wir einen Blick darauf werfen, was es brauchte, um ein Ritter zu werden, und wie diese Adelstitelträger ihre Ausbildung machten.
Die Ausbildung zum Ritter begann in der Regel im Kindesalter. Die angehenden Ritter, auch Knappen genannt, wurden oft im Alter von sieben Jahren oder jünger von ihren Eltern in den Dienst eines erfahrenen Ritters gegeben. Die Knappen verbrachten dann ihre Jugendjahre auf den Burgen und Ländereien ihrer Herren.
Die Knappen hatten verschiedene Aufgaben und Verantwortungen. Sie waren für die Pflege der Pferde verantwortlich, mussten Rüstungen und Waffen polieren und als Begleitung ihres Herren beispielsweise bei Tuniren und Schlachten teilnehmen. Man kann sagen, dass die Knappentätigkeit eine Art Lehre war und den angehenden Rittern das Rüstzeug für ihre zukünftige Rolle gab.
Eine der wichtigsten Aufgaben eines Knappen war es, eine Art persönlicher Diener des Herren zu sein. Wiederholtes Waschen, Putzen und Bedienen gehörten zu ihren Aufgaben. Darüber hinaus wurden ihnen häufig musikalische und litterarische Fähigkeiten beigebracht, um einen guten Eindruck bei Hoffestivitäten zu machen.
Die eigentliche Ritterweihe, auch Adelschlag genannt, fand in der Regel im Alter von 21 Jahren statt. Vor diesem Feierlichen Akt unterstützten die Knappen ihren Herren auf Schlachtfeldern und Tuniren, um Erfahrungen zu sammeln und ihre Fähigkeiten zu verbessern. Der Ritter wurde dann von entweder einem höheren Ritter oder einem Adligen zum Ritter geschlagen und enthielt eine feierliche Zeremonie mit Gebet und Segen. Eine wichtige Bedingung für die Ritterweihe war es, einen christlichen Glaubensbekenntnis abzulegen, die Feinde des christlichen Glaubens zu bekämpfen und keine Ungerechtigkeit zu begehen.
Die Ritterschlag-Feier ist nicht nur ein symbolischer Akt, sondern hat auch eine tiefgehende Bedeutung. Das Schwert, mit dem die Ritter geschlagen wurden, repräsentiert Tapferkeit und Entschlossenheit im Kampf. Der Helm ist ein Zeichen für Schutz und Standhaftigkeit, während der Rüstung die Idealvorstellung einer moralisch makellosen Persönlichkeit darstellt.
Einmal zum Ritter geschlagen, hatten die neuen Ritter nun den Titel und das Ansehen, das mit diesem Adelsstand einherging. Sie hatten die Verpflichtung, an Hoffestivitäten teilzunehmen, ihren Herren zu dienen und unterstützen, und vor allem ein Leben nach den Rittertugenden zu führen.
Der Rittertum war eine anspruchsvolle Berufung, die mit vielen Pflichten und Verantwortungen verbunden war. Doch diese Entbehrungen und Anstrengungen machten den Rittertum zu einer ehrenvollen Position in der mittelalterlichen Gesellschaft. Er war ein Symbol für Tapferkeit, Ehre und Idealverhalten und wird bis heute in vielen Geschichten und Legenden verehrt.
In der modernen Welt gibt es keinen ritterlichen Adelsstand mehr. Doch die Werte, die der Rittertum verkörperte, wie Ehre, Tapferkeit, Freundschaft und Hilfsbereitschaft, können immer noch als Beispiel für ein ethisches Verhalten und einen moralischen Lebensstil dienen.