Sauerteigbrot hat in den letzten Jahren eine wahre Renaissance erlebt. Immer mehr Menschen entdecken die Kunst des Brotbackens mit natürlicher Fermentation und ihrem eigenen Sauerteig. Es mag etwas aufwendiger sein als das Backen mit Hefe, aber der Geschmack und die gesundheitlichen Vorteile machen den zusätzlichen Aufwand mehr als wett.
Wenn man mit Sauerteig Brot backen möchte, ist der erste Schritt die Herstellung des Sauerteigs. Dazu benötigt man lediglich Mehl und Wasser. Vermischen Sie 100 Gramm Roggenmehl mit 100 Millilitern Wasser in einem verschließbaren Glas. Lassen Sie diese Mischung an einem warmen Ort für 24 Stunden stehen. Danach geben Sie erneut 100 Gramm Roggenmehl und 100 Milliliter Wasser hinzu und lassen es für weitere 24 Stunden ruhen. Dieser Vorgang wird für etwa eine Woche wiederholt, bis der Sauerteig aktiv ist und Bläschen bildet.
Sobald der Sauerteig aktiv ist, kann man mit dem eigentlichen Brotbacken beginnen. Man mischt 500 Gramm Mehl (Roggen oder Weizen) mit 300 Millilitern Wasser und 10 Gramm Salz. Nun gibt man 150 Gramm des vorbereiteten Sauerteigs hinzu und verknetet die Zutaten zu einem geschmeidigen Teig. Der Teig sollte gut abgedeckt an einem warmen Ort für mindestens 8 Stunden ruhen, idealerweise über Nacht.
Nach der Ruhephase formt man den Teig zu einem Brotlaib und legt ihn in einen bemehlten Gärkorb. Dieser hilft, die Form des Brotes zu halten und ermöglicht eine gleichmäßige Gärung. Das Brot muss erneut abgedeckt für mindestens 2 Stunden ruhen und aufgehen, bevor es gebacken wird.
Währenddessen kann der Backofen auf 220 Grad Celsius vorgeheizt werden. Mit einem scharfen Messer oder einer Rasierklinge kann man das Brot einschneiden und auf ein Backblech oder in einen vorgeheizten gusseisernen Topf legen. Der Topf hilft dabei, eine knusprige Kruste zu erzeugen.
Das Brot wird etwa 35-40 Minuten gebacken, bis es eine goldbraune Farbe hat und beim Klopfen auf die Unterseite hohl klingt. Danach sollte es auf einem Gitter auskühlen, bevor es angeschnitten wird. Diese Schritte sind nur eine Anleitung, experimentieren Sie gerne mit verschiedenen Mehlsorten, Zugabe von Kernen und Gewürzen, um Ihrem Sauerteigbrot eine ganz persönliche Note zu verleihen.
Der große Vorteil des Sauerteigbrotbackens ist, dass der Teig auf natürliche Weise fermentiert und dadurch die Nährstoffe im Mehl besser verfügbar macht. Zudem hat Sauerteigbrot einen niedrigeren glykämischen Index als Brote mit Hefe, was bedeutet, dass es den Blutzuckerspiegel weniger stark ansteigen lässt. Sauerteigbrot ist auch gut verdaulich und hat einen unvergleichlichen, leicht säuerlichen Geschmack.
Ein weiterer positiver Aspekt ist die Tatsache, dass Sauerteigbrot länger frisch bleibt als herkömmliches Brot mit Hefe. Aufgrund der natürlichen Säure des Sauerteigs hat Schimmelbildung keine Chance und das Brot behält seine Feuchtigkeit für mehrere Tage.
Wer also die Zeit und Geduld hat, Sauerteig herzustellen und Brot damit zu backen, wird mit einem einzigartigen und gesunden Erlebnis belohnt. Das Knistern der Kruste, der saure Geschmack und die Vielfalt an Geschmacksrichtungen sind es definitiv wert. Probieren Sie es aus und lassen Sie sich von der Welt des Sauerteigbrotbackens begeistern!