Der Klärprozess ist ein wichtiger Schritt in der Weinherstellung, bei dem unerwünschte Trübungen und Sedimente entfernt werden. Klären hilft dabei, einen klaren und transparenten Wein zu erzielen, der visuell ansprechend ist und eine bessere Konsistenz und Textur im Mund aufweist.
Es gibt verschiedene Methoden, um Wein zu klären, aber die bekannteste und am häufigsten verwendete Methode ist die sogenannte Schönung. Schönung beinhaltet die Zugabe von Klärungsmitteln, die die Trübungen im Wein binden und zu Boden sinken lassen. Diese Klärungsmittel können natürlichen oder chemischen Ursprungs sein und werden oft vor der Abfüllung des Weins hinzugefügt.
Ein häufig verwendeter natürlicher Klärstoff ist Bentonit, eine Art Tonmaterial, das in Pulverform erhältlich ist. Es hat die Fähigkeit, Proteine im Wein zu binden, die für trübe Partikel verantwortlich sein können. Durch Zugabe von Bentonit und Rühren des Weins wird den Trübungen die Möglichkeit genommen, sich zu verklumpen und zu Boden zu sinken.
Ein weiteres häufig verwendetes Klärungsmittel ist Eiklar, das aus Eiweiß gewonnen wird. Eiklar hat die Fähigkeit, die in Wein enthaltenen Gerbstoffe zu binden und zu Boden zu sinken. Dies kann den Geschmack und die Farbe des Weins verbessern. Allerdings ist Eiklar eine tierische Zutat, und vegane und vegetarische Weintrinker bevorzugen möglicherweise andere Klärungsmethoden.
Eine andere Methode zur Klärung von Wein ist das Kaltstabilisieren. Bei der Kaltstabilisierung wird der Wein für eine längere Zeit bei niedrigen Temperaturen gelagert, um die Bildung von Weinstein zu verhindern. Weinstein sind winzige Kristalle, die sich im Wein ablagern können und sowohl visuell als auch geschmacklich stören können. Durch die Kaltstabilisierung bleibt der Wein klar und frei von Weinstein.
Die Filtration ist eine weitere Methode zur Klärung von Wein. Dabei wird der Wein durch eine Schicht aus porösem Material wie diatomeenerde oder Aktivkohle gepresst, um feste Partikel herauszufiltern. Dies ist ein effektiver Weg, um Wein zu klären, kann jedoch den Geschmack leicht beeinflussen und daher nicht immer bevorzugt werden.
Nach dem Klärprozess ist es wichtig, den Wein ausreichend Zeit zu geben, sich zu beruhigen und zu stabilisieren. Dies geschieht in der Regel durch ein Lagerungsverfahren, bei dem der Wein in Flaschen oder Fässern gelagert wird. Während dieser Zeit können sich alle verbliebenen Partikel oder Trübungen absetzen, so dass der Wein zur optimalen Klarheit gelangt.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass nicht alle Weine geklärt werden müssen. Einige Weine sind bewusst ungeklärt, um ihren natürlichen Charakter zu bewahren und eine gewisse Trübung zuzulassen. Dies ist besonders bei Naturweinen oder Weinen mit minimaler Verarbeitung der Fall.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Klärung von Wein ein wichtiger Schritt in der Weinherstellung ist, um Trübungen und Sedimente zu entfernen. Es gibt verschiedene Methoden zur Klärung, darunter die Zugabe von Bentonit oder Eiklar, die Kaltstabilisierung und die Filtration. Nach dem Klärprozess ist eine ausreichende Lagerung wichtig, um den Wein zur vollständigen Klarheit zu bringen.