Wein zählt zu den ältesten alkoholischen Getränken und wird seit Jahrtausenden weltweit genossen. Aber wie genau wird aus Trauben Most und schließlich Wein hergestellt? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf den Prozess, wie Wein in Most verwandelt wird.
Der erste Schritt in der Herstellung von Wein ist das Ernten der Trauben. Dies geschieht normalerweise im Herbst, wenn die Trauben voll ausgereift sind. Erfahrene Winzer beurteilen den richtigen Zeitpunkt für die Ernte anhand von Faktoren wie dem Zuckergehalt der Trauben, dem Säuregehalt und dem Aroma. Die Trauben werden per Hand oder maschinell geerntet und danach entstielt, um die Stiele zu entfernen.
Nachdem die Trauben geerntet und entstiel sind, werden sie in einer Weinpresse zerdrückt. Hierbei wird der Saft, auch bekannt als Most, von der Traubenschale und den Kernen getrennt. Die Traubenschalen enthalten Tannine und Farbpigmente, die dem Wein später Geschmack und Farbe verleihen. Die Zeit, die der Most mit den Schalen in Kontakt bleibt, variiert je nach gewünschter Art des Weins. Rotweine haben in der Regel eine längere Kontaktzeit als Weißweine, um mehr Tannine und Farbpigmente aus den Schalen zu extrahieren.
Je nach gewünschter Art des Weinso ist das nächste Stadium die Gärung. Hier wird Hefe zum Most hinzugefügt, um den Zucker im Most in Alkohol umzuwandeln. Dieser Prozess dauert in der Regel mehrere Wochen und findet in Edelstahltanks oder manchmal in Holzfässern statt. Die Gärung bedarf einer sorgfältigen Kontrolle der Temperatur und anderer Umgebungsbedingungen, um das gewünschte Aroma und die Geschmacksprofile des Weins zu erhalten. Während der Gärung bildet sich Kohlendioxid, welches als Gas abgegeben wird.
Nach Abschluss der Gärung wird der Wein in der Regel vom abgestorbenen Hefe- und Schalenmaterial, auch als „Trennen“ bezeichnet, getrennt. Dies geschieht normalerweise durch Ablassen des Weins von oben, wobei der Großteil der Feststoffe am Boden des Tanks bleibt. Der Wein wird dann in ein anderes Gefäß, den sogenannten „Reifungstank“, abgefüllt, um dort für einen bestimmten Zeitraum zu ruhen und sich weiterzuentwickeln. Diese Reifezeit kann von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren variieren, abhängig vom gewünschten Stil des Weins.
Schließlich erfolgen die letzten Schritte vor der Abfüllung und Vermarktung des Weins. Der Wein wird geklärt und gefiltert, um mögliche Trübungen zu entfernen, die den Geschmack und die Qualität beeinträchtigen könnten. Anschließend wird der Wein abgefüllt und – je nach Kategorie – mit einem Verschluss versehen. Einige Weine werden in traditionellen Korkenflaschen abgefüllt, während andere in Schraubverschluss- oder Kunststoffflaschen erhältlich sind. Nach der Abfüllung wird der Wein gelagert, um seinen gereiften Zustand zu erreichen, bevor er dem Markt und den Kunden präsentiert wird.
Insgesamt ist die Umwandlung von Wein in Most ein komplexer und faszinierender Prozess, der technisches Know-how, Erfahrung und Leidenschaft erfordert. Jeder Schritt ist von entscheidender Bedeutung, um einen qualitativ hochwertigen Wein mit den gewünschten Aromen und Geschmacksprofilen herzustellen. Die Weinherstellung ist seit Jahrhunderten eine bewährte Tradition, die weiterhin Innovationsgeist und Kreativität vereint und uns Jahr für Jahr köstliche Weine bringt.