Der Ursprung des Namens „Spanisch“ kann bis in die Zeit der Römer zurückverfolgt werden. In der römischen Provinz Hispania, die den größten Teil der Iberischen Halbinsel umfasste, wurde Latein als Amtssprache verwendet. Im Laufe der Zeit entwickelte sich in Hispania eine Variante des Lateinischen, das heute als Vulgärlatein oder auch als „Mozarabisch“ bezeichnet wird.
Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches und der Eroberung durch die germanischen Völker im 5. Jahrhundert wurde Hispania von den Westgoten regiert. Das Westgotische, auch „Antikspanisch“ genannt, wurde von den Westgoten als Amtssprache neben dem Latein verwendet. Es war stark vom Vulgärlatein beeinflusst und bildete den Vorläufer des heutigen Spanischen.
Im Jahre 711 eroberten die Mauren, arabische und nordafrikanische Berberstämme, die Iberische Halbinsel. Die muslimische Herrschaft dauerte fast 800 Jahre und prägte das Gebiet kulturell, politisch und sprachlich. In dieser Zeit entstand eine neue Variante des Vulgärlateins, das als „Mozarabisch“ bekannt war und viele arabische Einflüsse aufwies. Während dieser Zeit wurde der Begriff „Spanien“ als Bezeichnung für das gesamte maurische Spanien, also sowohl für die muslimischen als auch für die christlichen Gebiete, verwendet.
Nach der muslimischen Herrschaft begannen die christlichen Königreiche, die Iberische Halbinsel zurückzuerobern. Insbesondere das Königreich Kastilien und León spielte eine entscheidende Rolle bei der Wiederherstellung der christlichen Herrschaft. Der König von Kastilien und León, Alfonso X., der Weise, spielte eine wichtige Rolle bei der Standardisierung der Sprache. Er förderte die Übersetzung von Werken aus anderen Sprachen ins Kastilische und sorgte dafür, dass Kastilisch zur Amtssprache in seinem Königreich wurde.
Im Laufe der Zeit wurde das Kastilische immer dominanter und breitete sich über andere Regionen Spaniens aus. Es wurde zur Sprache der Politik, Literatur und Wissenschaft im ganzen Land. Die Bezeichnung „Spanisch“, also die Sprache aus Spanien, entstand, um diese Variante des Vulgärlateins zu benennen, die sich von den anderen romanischen Sprachen unterscheidet.
Heutzutage wird das Spanische von über 460 Millionen Menschen weltweit gesprochen. Es ist nicht nur die Amtssprache in Spanien, sondern auch in vielen lateinamerikanischen Ländern, wie Mexiko, Kolumbien, Argentinien und Peru, sowie in den USA. Das Spanische hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und zeigt verschiedene regionale Variationen und Dialekte. Dennoch bleibt der Name „Spanisch“ weiterhin als Bezeichnung für die Sprache aus Spanien bestehen.
Insgesamt hat der Name „Spanisch“ eine lange und komplexe Geschichte, die eng mit der Entstehung und Entwicklung der spanischen Sprache verknüpft ist. Von den antiken Römern über die muslimische Herrschaft bis hin zur Konsolidierung des Kastilischen als Amtssprache – all dies hat dazu beigetragen, dass das Spanische zu einer der wichtigsten Sprachen der Welt geworden ist.