Das natürliche Erscheinungsbild des Meeres variiert je nach Lichtverhältnissen und Tiefe. Grundsätzlich entsteht die Farbe des Meeres durch die Absorption und Reflexion des Lichts. Das Wasser an sich ist jedoch farblos. Die blauen Töne, die wir wahrnehmen, sind das Resultat von verschiedenen physikalischen und chemischen Prozessen.
Ein wichtiger Faktor ist das einfallende Sonnenlicht. Die Sonne strahlt elektromagnetische Wellen aus, die sich aus verschiedenen Farben zusammensetzen. Das Licht besteht aus langen Wellen mit niedriger Energie und kurzen Wellen mit hoher Energie. Die kurzen Wellen, also das blaue und violette Licht, werden dabei stärker gestreut als die langen Wellen, wie etwa das rote Licht.
Wenn Licht auf die Meeresoberfläche trifft, wird es zum Teil reflektiert. Das bedeutet, dass das Licht von der Wasseroberfläche zurückgeworfen wird. Je nach Einfallswinkel und Wellenhöhe wird das reflektierte Licht unterschiedlich stark gestreut. Das blaue Licht wird dabei am stärksten gestreut und daher sehen wir das Meer als blau.
Zusätzlich zur Streuung wirken auch andere Faktoren auf die Farbe des Meeres ein. Die Menge an phytoplanktonischen Algen und gelösten Stoffen im Wasser beeinflusst die Farbe des Wassers. Wenn das Wasser viele Algen enthält, kann es grün erscheinen. Wenn es hingegen viele gelöste organische Stoffe enthält, kann es braun oder rötlich wirken. Diese Verfärbungen können jedoch regional unterschiedlich sein und hängen von Umweltfaktoren ab.
Eine weitere Besonderheit ist die Durchlässigkeit des Meerwassers. Je weiter das einfallende Sonnenlicht ins Wasser eindringt, desto mehr Licht wird absorbiert. Durch die Absorption werden die Lichtwellen abgeschwächt. Das rote Licht dringt am weitesten ins Wasser ein und wird daher in größeren Tiefen absorbiert. Das blaue Licht hingegen dringt nicht so weit ins Wasser ein und wird deshalb weniger abgeschwächt. Dieser Effekt verstärkt den blauen Ton des Wassers umso mehr, je tiefer man ins Meer abtaucht.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Farbe des Meeres nicht immer gleich ist. Je nachdem, ob das Meer ruhig oder aufgewühlt ist, kann die Farbe variieren. Bei ruhiger See scheint das Wasser oft türkis oder hellblau, während es bei stärkerem Wellengang dunkler und intensiver blau erscheinen kann.
Insgesamt ist das blaue Meer also das Resultat von verschiedenen physikalischen und chemischen Phänomenen. Das einfallende Sonnenlicht wird gestreut, das heißt in verschiedene Richtungen abgelenkt, wobei das blaue Licht am stärksten gestreut wird. Zusätzlich spielen auch die Menge an Algen und gelösten Stoffen im Wasser sowie die Absorption des Lichts eine Rolle. Alles in allem ergibt sich so die faszinierende blaue Farbe des Meeres, die uns immer wieder aufs Neue begeistert.