Westfalia ist ein Name, der bei Camper-Fans in der ganzen Welt bekannt ist. Doch was viele nicht wissen: Das Unternehmen mit dem charakteristischen Bullauge im Logo hat seine Wurzeln nicht in der Produktion von Wohnmobilen, sondern in der Herstellung von Klappdächern für Lastwagen.
Gegründet wurde Westfalia ursprünglich im Jahr 1844 als Maschinenfabrik in Wiedenbrück (heute Rheda-Wiedenbrück) in Nordrhein-Westfalen. Erst Jahrzehnte später, im Jahr 1951, begann das Unternehmen, Klappdächer für Volkswagen Käfer zu produzieren. Der große Durchbruch folgte allerdings erst im Jahr 1953, als Westfalia das erste Dach für den Volkswagen Transporter entwickelte. Ab diesem Zeitpunkt war das Unternehmen nicht mehr aufzuhalten und es wurden immer mehr Klappdächer für verschiedene Fahrzeughersteller gefertigt.
In den 1960er Jahren begann Westfalia dann auch damit, komplette Ausbauten für Campingbusse anzubieten. Dabei standen vor allem die VW T1, T2 und T3 im Fokus, die zu wahren Ikonen der Camper-Szene wurden. Mit der zunehmenden Beliebtheit von Wohnmobilen in den 70er Jahren vergrößerte sich auch das Angebot des Unternehmens und es wurden bald auch Wohnwagen und Wohnmobile produziert. Inzwischen umfasst das Sortiment von Westfalia eine Vielzahl verschiedener Freizeitfahrzeuge, vom kompakten Campingbus bis hin zum luxuriösen Wohnmobil.
Eine Besonderheit von Westfalia war und ist, dass das Unternehmen die Ausstattung der Fahrzeuge größtenteils selbst produziert. Dies umfasst nicht nur größere Bauteile wie Möbel und Kücheneinrichtungen, sondern auch Komponenten wie Elektrik, Heizung und Sanitärtechnik. Dadurch kann Westfalia eine besonders hohe Qualität und Individualität der Fahrzeuge gewährleisten, die auch viele langjährige Fans begeistert.
Einen weiteren Meilenstein in der Geschichte von Westfalia markierte die Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz. Im Jahr 2005 ging die Marke Westfalia in die Daimler AG ein und es begann die Produktion von Reisemobilen basierend auf verschiedenen Mercedes-Benz-Modellen. Mit dem Ausbau der neuen Sprinter-Generation stellte Westfalia im Jahr 2013 dann auch den neuen Sven Hedin vor, der bis heute eines der Flagschiffe der Marke darstellt.
Ein wichtiger Aspekt für Westfalia war und ist auch immer die Nachhaltigkeit. Seit der Gründung setzt das Unternehmen auf die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien und Technologien. Im Jahr 2019 wurde Westfalia dann von der deutschen Umweltstiftung mit dem Umweltpreis für Unternehmen ausgezeichnet, was die Bedeutung der Nachhaltigkeit für die Marke unterstreicht.
Insgesamt ist Westfalia heute ein traditionsreiches Unternehmen mit langer Geschichte und großer Bedeutung für die Camper-Szene. Obwohl das Angebot inzwischen sehr breit gefächert ist, ist das charakteristische Bullauge nach wie vor das Markenzeichen von Westfalia und verbindet all die verschiedenen Fahrzeugtypen zu einer gemeinsamen Marke. Und wer weiß, vielleicht wird Westfalia auch in Zukunft noch die eine oder andere Innovation für die Freizeitfahrzeuge von morgen bieten.