Die Gärung des Weins beginnt, sobald Hefe- oder wilde Hefekulturen dem Most zugefügt werden. Diese Hefen ernähren sich von den im Most enthaltenen Zuckerstoffen und wandeln sie in Alkohol um. Gleichzeitig produzieren sie Kohlendioxid, das sich in Form von Bläschen im Weinfass oder in der Flasche absetzt. Dieses Phänomen nennt man auch „Blubbern“.
Die Gärung des Weins kann je nach Art des Weins und den angestrebten Charakteristika unterschiedlich lange dauern. Bei Weißwein dauert die Gärung normalerweise etwa zwei bis vier Wochen, während bei Rotwein die Gärung länger dauert und bis zu drei Wochen oder sogar länger in Anspruch nehmen kann. Es gibt jedoch auch Weine, wie beispielsweise Schaumweine oder Dessertweine, bei denen die Gärung länger dauern kann. In manchen Fällen kann sie sogar mehrere Monate andauern.
Die Gärung endet, wenn die Hefe keinen Zucker mehr zur Verfügung hat oder wenn der Alkoholgehalt einen bestimmten Punkt erreicht hat, bei dem die Hefe nicht mehr aktiv arbeiten kann. Bei den meisten Weinen wird die Gärung gestoppt, indem der Wein gekühlt wird, um die Hefekulturen zu deaktivieren. Dies wird als Kaltstabilisierung bezeichnet.
Die Kaltstabilisierung stoppt nicht nur die Gärung, sondern hilft auch dabei, den Wein zu klären und von abgestorbenen Hefezellen zu befreien. Nachdem die Hefe abgesetzt hat, wird der Wein in ein anderes Fass oder in Flaschen umgefüllt. Es ist wichtig, den Wein sorgfältig zu filtrieren, um alle Schwebstoffe zu entfernen und eine klare und reine Flüssigkeit zu erhalten.
Obwohl die Gärung des Weins beendet ist, kann es vorkommen, dass sich nach einiger Zeit erneut Bläschen im Wein bilden. Dies liegt oft daran, dass sich noch Restzucker im Wein befindet, der von der Hefe weiter ausgegoren wird. In diesem Fall spricht man von einer Flaschengärung. Dieser Prozess kann dazu führen, dass sich Kohlendioxid im geschlossenen Flascheninneren ansammelt und dem Wein eine prickelnde oder sprudelnde Qualität verleiht. Solche Weine sind beispielsweise Sekt oder Champagner.
Die Gärung des Weins ist ein wichtiger und faszinierender Schritt in der Weinherstellung. Sie verleiht dem Wein seinen Alkoholgehalt, seinen Geschmack und seine charakteristischen Bläschen. Je nach Art des Weins und den gewünschten Eigenschaften kann die Gärung verschiedene Zeiträume in Anspruch nehmen und wird schließlich durch Kaltstabilisierung gestoppt. Der Wein wird dann filtriert und abgefüllt, um seinem Genuss nichts mehr im Wege zu stehen.