In der heutigen Zeit sind Diäten und Abnehmprogramme allgegenwärtig. Eine der beliebtesten Diätformen ist die sogenannte Low-Carb-Diät. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff?
Low-Carb steht für „wenig Kohlenhydrate“. Die Grundidee dieser Diätform ist, die Aufnahme von Kohlenhydraten deutlich zu reduzieren und stattdessen vermehrt auf eiweiß- und fettreiche Lebensmittel zu setzen. Durch diese Umstellung soll der Körper gezwungen werden, vermehrt Fett als Energiequelle zu nutzen, anstatt auf die gewohnten Kohlenhydrate zurückzugreifen. Das Hauptziel einer Low-Carb-Diät ist es also, den Körper in einen sogenannten ketogenen Stoffwechselzustand zu versetzen.
Bei einer Low-Carb-Diät werden typischerweise nur 20-50 Gramm Kohlenhydrate pro Tag erlaubt, was in etwa 5-10% der Gesamtkalorienzufuhr entspricht. Im Vergleich dazu beträgt der empfohlene Anteil an Kohlenhydraten laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ca. 50-55%. Der niedrige Kohlenhydratgehalt in der Low-Carb-Diät führt dazu, dass der Blutzuckerspiegel konstant bleibt und der Körper weniger Insulin produziert. Dadurch soll der Fettstoffwechsel angekurbelt und die Fettverbrennung erhöht werden.
Die Liste erlaubter Lebensmittel in einer Low-Carb-Diät ist relativ lang und vielfältig. Fleisch, Fisch, Eier, Gemüse, Obst in Maßen, Nüsse und Samen, gesunde Fette wie Avocado, Olivenöl und Kokosöl sind typische Bestandteile einer Low-Carb-Ernährung. Verboten sind hingegen kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Zucker und Softdrinks. Auch auf industriell verarbeitete Lebensmittel, die oft viele versteckte Kohlenhydrate enthalten, sollte man während einer Low-Carb-Diät verzichten.
Vor allem das hohe Proteinaufkommen in einer Low-Carb-Diät hat einige Vorteile. Eiweißreiche Lebensmittel sättigen lang anhaltend, fördern den Muskelaufbau und haben einen positiven Effekt auf den Stoffwechsel. Auch der Insulinspiegel bleibt durch den geringen Kohlenhydratkonsum niedrig, was zu einer verbesserten Insulinsensitivität führen kann. Ein weiterer positiver Effekt einer Low-Carb-Diät ist die Reduktion von Wassereinlagerungen im Körper, was zu einem schnellen Gewichtsverlust in den ersten Tagen führen kann.
Dennoch birgt die Low-Carb-Diät auch einige Risiken. Ein sehr niedriger Kohlenhydratkonsum kann zu Mangelerscheinungen führen, da wichtige Nährstoffe wie Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe oft in kohlenhydratreichen Lebensmitteln enthalten sind. Auch der Verzicht auf Obst kann zu einer unzureichenden Vitamin- und Nährstoffversorgung führen. Zudem kann die Umstellung auf eine Low-Carb-Diät in den ersten Tagen zu Müdigkeit, Schwindel und Konzentrationsschwächen führen, da der Körper an die neue Energiequelle Fett gewöhnt werden muss.
Eine Low-Carb-Diät kann für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Diabetes Typ 1, Nierenproblemen oder Essstörungen ungeeignet sein. Auch für Leistungssportler, die auf eine ausreichende Kohlenhydratzufuhr angewiesen sind, ist die Low-Carb-Diät nicht zu empfehlen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Low-Carb-Diät eine Ernährungsform ist, bei der der Kohlenhydratkonsum stark reduziert wird und der Fokus auf eiweiß- und fettreichen Lebensmitteln liegt. Diese Diätform kann zu einem schnellen Gewichtsverlust führen und hat einige gesundheitliche Vorteile. Allerdings sollte man sich im Vorfeld gut über mögliche Risiken und Einschränkungen informieren und im Zweifelsfall eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen, um sicherzustellen, dass die Low-Carb-Diät zur eigenen Person und den individuellen Bedürfnissen passt.