Es begann alles im November 2018, als 6ix9ine zusammen mit vier weiteren Männern von der Polizei in New York City festgenommen wurde. Sie wurden beschuldigt, Mitglieder einer gefährlichen kriminellen Organisation zu sein, die für zahlreiche Gewalttaten verantwortlich sein soll. 6ix9ine, der sich selbst als Mitglied der sogenannten Nine Trey Bloods, einer in den USA aktiven Straßengang, bezeichnet hatte, wurde vorgeworfen, an mehreren bewaffneten Raubüberfällen, Schießereien und Drogenhandel beteiligt gewesen zu sein.
Der Hauptgrund für die Verhaftung von 6ix9ine war jedoch seine Zusammenarbeit mit den Behörden. Bereits kurz nach seiner Festnahme erklärte er sich bereit, mit dem FBI zusammenzuarbeiten und umfassend auszusagen. Im Laufe der folgenden Monate stellte sich heraus, dass er wichtige Informationen über die kriminellen Aktivitäten der Nine Trey Bloods lieferte, einschließlich der Identität anderer Mitglieder und der geplanten Verbrechen.
Diese Zusammenarbeit mit den Behörden war für einige Fans und Kritiker von 6ix9ine ein Schock. Einst als Gangsta-Rapper gefeiert, wurde er nun von vielen als Verräter angesehen. Kritiker warfen ihm vor, nur aus egoistischen Motiven gehandelt zu haben und versuchten, einer langen Gefängnisstrafe zu entgehen. Andere waren jedoch der Meinung, dass er die richtige Entscheidung getroffen habe, um aus dem kriminellen Umfeld auszusteigen und sein eigenes Leben zu retten.
Im Dezember 2019 wurden 6ix9ine und zwei weitere Mitglieder der Nine Trey Bloods vor Gericht gestellt. Ihnen wurden unter anderem Verschwörung zur Begehung von Gewaltverbrechen, Verkauf von Drogen und Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation vorgeworfen. Während des Prozesses lieferte 6ix9ine umfassende Aussagen und belastete seine ehemaligen Gangmitglieder schwer. Er gab zu, an verschiedenen Gewalttaten und kriminellen Handlungen beteiligt gewesen zu sein. Seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Behörden wurde als entscheidender Faktor angesehen, der zu einer Reduzierung seiner möglichen Haftstrafe führte.
Im Dezember 2019 wurde 6ix9ine schließlich zu zwei Jahren Haft verurteilt, wobei er die bereits verbüßte Zeit in Untersuchungshaft anrechnen konnte. Kurz darauf wurde bekannt, dass er wegen guter Führung und seiner Kooperation mit den Behörden vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen werden könnte. Im April 2020 wurde er schließlich unter strengen Auflagen wieder in die Freiheit entlassen.
Die Geschichte von 6ix9ine ist ein Beispiel für das komplexe Zusammenspiel zwischen Musikindustrie und Kriminalität. Seine schnelle Karriere und aufsehenerregende Gerichtsverhandlung haben sowohl Bewunderung als auch Verachtung hervorgerufen. Die Frage, ob seine Entscheidung zur Zusammenarbeit mit den Behörden richtig war, bleibt umstritten. Dennoch hat er mit seiner Fall eine wichtige Diskussion über die Verantwortung von Künstlern und den Einfluss der Rap-Kultur auf die Jugend angestoßen.