Ulrike Meinhof – Aus dem Leben einer deutschen Radikalfeministin

Ulrike Meinhof war eine der bekanntesten und umstrittensten Gestalten der deutschen linken Szene der 1960er- und 1970er-Jahre. Als Journalistin und Publizistin setzte sie sich für die Ideen der Neuen Linken und der Feministinnen ein. Mit der Gründung der terroristischen Vereinigung Rote Armee Fraktion (RAF) wandelte sie sich jedoch zur Untergrundkämpferin und wurde schließlich zur Symbolfigur des linksextremen Terrorismus in Deutschland. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf das Leben einer komplexen Persönlichkeit, die bis heute polarisiert und fasziniert.

Ulrike Meinhof wurde am 7. Oktober 1934 in Oldenburg geboren. Aufgewachsen in einer bürgerlichen Familie engagierte sie sich bereits während ihrer Schulzeit politisch. Nach dem Abitur studierte sie in Hamburg Philosophie, Soziologie und Germanistik, arbeitete als Journalistin und mit ihrem Mann Klaus Rainer Röhl an dessen linkem Magazin „Konkret“. Sie schrieb über die Zustände in den deutschen Gefängnissen und die politische Repression in der Bundesrepublik.

Meinhof war eine scharfsinnige und radikale Kritikerin der kapitalistischen Gesellschaftsordnung und des Patriarchats. Sie war überzeugt davon, dass der Staat und die bürgerliche Demokratie nicht in der Lage seien, grundlegende soziale und politische Probleme zu lösen. Sie betonte die Rolle von Frauen im revolutionären Prozess und forderte die Überwindung von Geschlechterhierarchien. Sie begegnete führenden Vertretern der neuen Linken, darunter Hans-Jürgen Krahl, Rudi Dutschke und Horst Mahler, die sie schließlich zur Gründung der RAF inspirierten.

1968 war ein Schlüsseljahr für Meinhof und die Neue Linke in Deutschland. Der Protest gegen den Vietnamkrieg und die sozialen Ungerechtigkeiten erreichte eine neue Dimension. Die Studentenunruhen in Paris und Berlin trugen dazu bei, dass viele junge Menschen ihre politische Position radikalisierten. Meinhof und andere Mitglieder der „Konkret“-Redaktion solidarisierten sich mit den Demonstranten und lieferten eine kritische Berichterstattung.

Im Mai 1970 entführte die RAF den Vorstandsvorsitzenden der Dresdner Bank, Jürgen Ponto. Kurz darauf wurde die Gruppe auch für die Ermordung des Aachener Bankiers Jürgen Haagen verantwortlich gemacht. Meinhof ging mit der Entführung und den folgenden Aktionen der RAF nicht mehr konform. Sie befürchtete, dass der Kampf gegen den Staat und das kapitalistische System in eine Sackgasse führen würde. Sie kritisierte ihre ehemaligen Genossen öffentlich und versuchte, eine Debatte über die politische Ausrichtung der Linken anzustoßen.

Meinhof geriet immer tiefer in den Untergrund und wurde schließlich im Juni 1972 in einem Versteck von der Polizei gefasst. In den folgenden Jahren wurde sie von den Behörden inhaftiert und ihrer Freiheit beraubt. Sie nutzte die Zeit im Gefängnis, um ihre politischen Ideen weiterzuentwickeln. Sie setzte sich für die Rechte von Gefangenen und politischen Häftlingen ein. Sie schrieb Briefe an ihre Familie und Freunde, in denen sie ihre Kritik am politischen System und ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft zum Ausdruck brachte.

Am 9. Mai 1976 wurde Meinhof tot in ihrer Zelle gefunden. Die offizielle Version, dass sie Selbstmord begangen habe, wird bis heute von ihren Anhängern und Kritikern angezweifelt. Es wurde behauptet, dass sie von den Behörden ermordet wurde, um zu verhindern, dass sie weitere Informationen preisgibt.

Fünfzig Jahre nach der Gründung der RAF bleibt Ulrike Meinhof eine umstrittene Figur. Einerseits wurde sie als mutige Aktivistin und Vordenkerin einer neuen linken Bewegung gefeiert. Andererseits wird sie für ihren terroristischen Aktivismus, ihre Kritik an der offenen Demokratie und ihre Unterstützung für Nicolae Ceaușescu, den rumänischen Kommunistenführer kritisiert. Meinhof bleibt ein Symbol für die politischen und sozialen Kämpfe der 68er-Jahre und für die politische Gewalt in Deutschland.

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