The Challenger sollte eigentlich ein Routineflug sein – der zehnte Raumfahrtflug des Shuttles. Die Crew umfasste neben dem Kommandanten Francis R. Scobee auch den Piloten Michael J. Smith, die Missionsspezialisten Ronald McNair, Ellison Onizuka und Judith Resnik sowie die Nutzlastspezialisten Gregory Jarvis und Christa McAuliffe.
Letztgenannte sollte als erste US-Bürgerin ins All fliegen und an einer Reihe von Unterrichtsstunden teilnehmen, die per Fernsehen in die Schulen des Landes übertragen werden sollten. Die Öffentlichkeit blickte mit Spannung auf das Ereignis.
Doch nur 73 Sekunden nach dem Start explodierte „The Challenger“ in der Luft. Sieben Astronauten starben sofort. Die genaue Ursache der Explosion war zunächst unklar. Ermittlungen ergaben später, dass ein Gummi-O-Ring, der ein Teil im Feststoffbooster während des Starts abdichten sollte, nicht ordnungsgemäß funktionierte. Heißes Gas entwich während des Starts und erreichte schließlich das Haupttank, was zur Explosion führte.
Die Katastrophe hatte schwerwiegende Auswirkungen auf das US-Raumfahrtprogramm. In der Folge wurden sämtliche Shuttle-Flüge ausgesetzt, während Untersuchungen durchgeführt wurden, um sicherzustellen, dass ein solcher Vorfall nicht erneut passieren konnte. Das Shuttleprogramm wurde erst im September 1988 wieder aufgenommen.
Die Katastrophe löste auch eine Debatte über das Risiko der Raumfahrt aus. Kritiker argumentierten, dass die NASA zu viel Risiko eingegangen sei und dass die staatlichen Gelder besser in andere Bereiche hätte investiert werden sollen. Befürworter hielten dagegen, dass die NASA ein notwendiges Risiko eingehe, um Forschung und Erkundung voranzutreiben.
Nach der Katastrophe richtete die NASA ein unabhängiges Kontrollgremium und eine Kommission ein, um die Ursache der Explosion und die Umstände, die dazu führten, zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen führten zu zahlreichen Änderungen und Verbesserungen in Sicherheitsmaßnahmen und Richtlinien.
Die Katastrophe der „Challenger“ bleibt bis heute ein wichtiges Ereignis in der Geschichte der Raumfahrt und wird oft als eines der tragischsten Ereignisse in der Geschichte des US-Raumfahrtprogramms bezeichnet. Die sieben Astronauten, die ihr Leben verloren, werden immer in Erinnerung bleiben.
Jedes Jahr am 28. Januar gedenken die Angehörigen und die Nation der Opfer des „Challenger“-Unglücks. Es bleibt zu hoffen, dass die Lehren aus dieser tragischen Geschichte nicht vergessen werden und dass die Raumfahrt weiterhin sicher und erfolgreich fortgesetzt werden kann.