Im Jahr 2015 kam der Film „Straight Outta Compton“ in die Kinos und eroberte die Welt der cineastischen Biografien im Sturm. Der Film erzählt die Geschichte der Hip-Hop-Pioniere N.W.A (Niggaz Wit Attitudes), die Ende der 1980er Jahre mit ihrem gleichnamigen Album und dem Song „F*** tha Police“ für Aufsehen und Empörung sorgten. Regisseur F. Gary Gray inszeniert eine packende und authentische Erzählung über die Entstehung von N.W.A und ihrer Bedeutung für den Hip-Hop und die afroamerikanische Kultur.
Die besondere Stärke des Films liegt in der eindrucksvollen Rekonstruktion der Zeit und der Umgebung, in der N.W. A entstanden ist. Die Stadt Compton, ein Vorort von Los Angeles in Kalifornien, war zu dieser Zeit geprägt von Gewalt, Drogen und sozialer Unruhe. Die Mitglieder von N.W.A. (Ice Cube, Dr. Dre, Eazy-E, MC Ren und DJ Yella) wuchsen in diesem Umfeld auf und mussten ihre Erfahrungen mit Rassismus und Polizeigewalt auf der Straße machen. Der Film zeigt diese Realität ungeschönt und ohne Beschönigung, und bietet damit einen tiefen Einblick in die Entstehungsgeschichte von N.W.A.
Eine weitere Stärke des Films ist die Wahl der Schauspieler. Insbesondere Corey Hawkins als Dr. Dre und Jason Mitchell als Eazy-E überzeugen in ihren Rollen und verleihen dem Film eine hohe Authentizität. Die schauspielerische Leistung von O’Shea Jackson Jr. als Ice Cube ist besonders bemerkenswert. Als Sohn des echten Ice Cube spielte er die Rolle seines Vaters auf eindrucksvolle Weise und bewies dabei seine schauspielerische Begabung.
Der Film „Straight Outta Compton“ zeigt aber auch die Reibungen innerhalb der Gruppe N.W.A., die letztlich zu ihrer Trennung führten. Die Konflikte zwischen Eazy-E und Dr. Dre sind dabei besonders hervorstechend. Der Film zeigt eindrücklich, wie die verschiedenen Interessen der einzelnen Mitglieder in der Gruppe aufeinanderprallen und letztendlich zu Differenzen führen.
Die Bedeutung von N.W.A und ihre Relevanz für die Hip-Hop-Kultur wird im Film ebenfalls deutlich. Die Band trat als Sprachrohr der afroamerikanischen Gemeinschaft und der Jugend auf und fand mit ihrem provokanten und kontroversen Stil eine große Fangemeinde. Der eingespielte Soundtrack macht deutlich, dass N.W.A nicht nur eine Rapgruppe, sondern auch eine soziale und politische Bewegung war, die bis heute Nachwirkungen zeigt.
Insgesamt ist „Straight Outta Compton“ ein gelungener Film, der die Geschichte von N.W.A. auf packende und authentische Weise erzählt. Er zeigt die schwierigen Bedingungen, unter denen die Gruppe entstanden ist, und verdeutlicht ihre Bedeutung für den Hip-Hop und die afroamerikanische Kultur. Der Film eignet sich sowohl für Fans der Hip-Hop-Kultur, als auch für Zuschauer, die sich für Biografien und Geschichten über den amerikanischen Traum interessieren.