Der Putsch in Chile war das Ergebnis von politischen Spannungen, die sich in den Jahren zuvor aufgebaut hatten. Salvador Allende, ein Mitglied der chilenischen Sozialistischen Partei, wurde 1970 zum Präsidenten gewählt. Seine Regierung förderte eine Reihe von progressiven Reformen, einschließlich der Verstaatlichung von Schlüsselindustrien und dem Angebot von Sozialleistungen für die armen Bevölkerungsschichten.
Diese Reformen stießen jedoch bei den Eliten in Chile und insbesondere bei der US-Regierung auf Kritik. Die USA befürchteten, dass die Allende-Regierung eine kommunistische Bedrohung darstellte und griffen in die Politik Chiles ein, um die Regierung von Allende zu destabilisieren.
Trotz der Widerstände von außen war die Popularität von Allende in Chile jedoch hoch. Die chilenische Gesellschaft war tief gespalten und es gab immer mehr politische Unruhen.
Am 11. September 1973 führte General Augusto Pinochet einen Militärputsch gegen die Regierung von Allende an. Überall in Chile übernahmen die Streitkräfte die Kontrolle über Straßen und öffentliche Gebäude. Allende starb während des Putsches im Präsidentenpalast.
In der Folgezeit wurden alle Anhänger von Allende brutal verfolgt und viele wurden in Konzentrationslagern gefangen gehalten oder ermordet. Die Regierung von Pinochet war bekannt für ihre Grausamkeiten gegenüber politischen Gegnern und die Unterdrückung der Meinungsfreiheit. Es wird geschätzt, dass während der Herrschaft von Pinochet über 3.000 Menschen getötet oder verschwunden sind.
Der Putsch in Chile gilt als eine der dunkelsten Stunden in der Geschichte des Landes. Er stürzte Chile in eine Zeit der Unsicherheit und politischen Unterdrückung. Die Pinochet-Regierung setzte eine wirtschaftliche Agenda durch, die die entgegenkommenden Reformen von Allende umkehrte und die Armut in den Jahren nach dem Putsch erheblich verschlimmerte.
In den Jahren nach dem Putsch haben sich die Chilenen dennoch aktiv gegen die Herrschaft von Pinochet ausgesprochen. Die Menschenrechtsbewegungen, gewerkschaftlichen Gruppierungen und politischen Aktivisten kämpften darum, die Wahrheit der Zustände unter Pinochet ans Licht zu bringen und ihn zur Rechenschaft zu ziehen.
Heute ist Chile eine Demokratie, die allerdings lange Zeit gebraucht hat, um wieder politische Stabilität zu erlangen. Die Erinnerung an den Putsch und die Diktatur unter Pinochet bleibt ein wichtiger Teil der Geschichte des Landes und erinnert die Menschen daran, dass politische Freiheit nie selbstverständlich ist.
Inzwischen sind einige Täter zur Rechenschaft gezogen worden, aber viele Opfer kämpfen noch immer um Gerechtigkeit. Der Putsch in Chile wird daher auch heute noch als Meilenstein in der Geschichte des Landes betrachtet.