Die Oleander-Band aus Sacramento in Kalifornien hat es in den späten 1990er Jahren geschafft, mit ihrer rockigen Musik einige Erfolge feiern zu können – zumindest in den USA. In Europa hingegen blieb die Band eher unbekannt. Was steckt hinter dem Namen Oleander und welches Potential hat die Band?
Gegründet wurde die Band im Jahr 1995 von dem Gitarristen Ric Ivanisevich und dem Schlagzeuger Scott Devours, die schon seit ihrer Jugendzeit zusammen Musik machten. Zusammen mit dem Bassisten Doug Eldridge und dem Sänger Thomas Flowers spielten sie ihre ersten Gigs, und schon bald blieb der kommerzielle Erfolg nicht aus. Ihr selbstbetiteltes Debütalbum, das im Jahr 1999 erschien, verkaufte sich weltweit über eine Million Mal. Die Single „Why I’m Here“ fand in den USA große Beachtung und wurde unter anderem in der TV-Serie „Dawson’s Creek“ verwendet.
Der Sound von Oleander ist geprägt von der kräftigen Stimme von Thomas Flowers, der sich auch als Texter verantwortlich zeigt. Die Musik selbst ist eine Mischung aus Alternative Rock und Grunge, wobei die Gitarrenarbeit von Ric Ivanisevich im Vordergrund steht. Die Texte handeln typischerweise von Themen wie Liebe, Tod und Einsamkeit, wobei der Stil der Band oft als düster und melancholisch beschrieben wird. Der große Durchbruch in Europa blieb zwar aus, dennoch spielten Oleander immer wieder auf großen Festivals, wie zum Beispiel beim Ozzfest 2001 in den USA.
Trotzdem blieb der kommerzielle Erfolg insgesamt auf einem mäßigen Niveau, und nachdem das dritte Album „Joyride“ im Jahr 2004 veröffentlicht wurde, trennte sich die Band aufgrund kreativer Differenzen. Thomas Flowers versuchte sich danach als Solo-Künstler, konnte aber nicht an die Erfolge mit Oleander anknüpfen. Erst im Jahr 2013 fanden sich Ric Ivanisevich, Doug Eldridge und Scott Devours erneut zusammen, um an einem Comeback-Album zu arbeiten. Allerdings blieb auch dieses Album namens „Something Beautiful“ eher unbeachtet.
Der Name Oleander hat übrigens eine besondere Bedeutung für die Band: Oleander ist eine Pflanze, die sehr schön aussieht und auch in der mediterranen Küche verwendet wird. Gleichzeitig ist sie aber auch giftig und kann sogar tödlich sein. Dieser Gegensatz spiegelt sich auch in der Musik von Oleander wider – die Songs können zwar sehr schön sein, gleichzeitig enthalten sie oft Texte mit düsteren Inhalten.
Man könnte sagen, dass Oleander eine Band ist, die den großen Durchbruch verpasst hat. Dennoch hat die Formation gezeigt, dass sie ein hohes musikalisches Niveau erreichen kann. Fans von melancholischer Rockmusik sollten Oleander auf jeden Fall eine Chance geben. Vielleicht findet die Band ja doch noch den Weg in den Mainstream.