Eine niedrige Plazenta, auch Plazenta praevia genannt, ist eine mögliche Komplikation während der Schwangerschaft. Dabei liegt die Plazenta teilweise oder vollständig in der Nähe oder über dem Gebärmutterhals. Diese Diagnose kann bei werdenden Müttern Sorgen auslösen, aber ist in den meisten Fällen gut behandelbar und stellt keine allzu große Gefahr dar.
Die Plazenta ist ein lebenswichtiges Organ während der Schwangerschaft, welches Sauerstoff und Nährstoffe zum Baby transportiert. Normalerweise befestigt sie sich am oberen oder seitlichen Teil der Gebärmutterwand, weit weg vom Gebärmutterhals. Bei einer niedrigen Plazenta hingegen, befindet sich das Organ in der Nähe oder sogar über dem Gebärmutterhals. Dies kann zu einer Verstopfung des Geburtskanals führen und unter Umständen zu Blutungen während der Schwangerschaft oder unter der Geburt.
Die Hauptursache für eine niedrige Plazenta ist noch nicht genau bekannt, aber es gibt einige Risikofaktoren, die dazu beitragen können. Mehrfachgeburten, eine vorherige schwere Geburt oder Kaiserschnitt, fortgeschrittenes Alter der Mutter oder frühere Operationen an der Gebärmutter können das Risiko erhöhen. Es ist wichtig zu beachten, dass Frauen, die schon eine niedrige Plazenta in einer vorherigen Schwangerschaft hatten, eher erneut davon betroffen sein können.
Die Diagnose einer niedrigen Plazenta erfolgt normalerweise durch eine Ultraschalluntersuchung. Je nachdem, wie weit die Plazenta in den Gebärmutterhals hineinragt, kann dies in verschiedene Grade eingeteilt werden. Eine vollständige Plazenta praevia liegt vor, wenn die gesamte Gebärmutterhalsöffnung durch die Plazenta verdeckt ist. Eine teilweise Plazenta praevia hingegen bedeutet, dass nur ein Teil des Gebärmutterhalses verdeckt ist.
Wenn eine niedrige Plazenta diagnostiziert wurde, wird die weitere Schwangerschaft engmaschig überwacht. In den meisten Fällen verschiebt sich die Plazenta im Verlauf der Schwangerschaft nach oben, weg vom Gebärmutterhals. Es wird empfohlen, auf körperliche Anstrengung zu verzichten und sexuelle Aktivitäten einzuschränken, um das Risiko von Blutungen zu minimieren. Bei starken und anhaltenden Blutungen, starken Schmerzen oder Frühwehen sollte sofort ärztlicher Rat eingeholt werden.
In einigen Fällen kann eine niedrige Plazenta dazu führen, dass ein geplanter Kaiserschnitt erforderlich ist. Dies hängt jedoch von der individuellen Situation ab und wird vom behandelnden Arzt entschieden. Ein geplanter Kaiserschnitt wird in der Regel zwischen der 37. und 38. Schwangerschaftswoche durchgeführt, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren.
Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Frauen mit einer niedrigen Plazenta automatisch Probleme haben werden. Die meisten Fälle verlaufen ohne Komplikationen, solange die Schwangere auf die Anweisungen ihres Arztes hört und die Schwangerschaft sorgfältig überwacht wird. Eine niedrige Plazenta kann zwar Anlass zur Sorge geben, aber mit der richtigen medizinischen Betreuung ist eine sichere Geburt möglich.
Insgesamt sollten Schwangere sich keine übermäßigen Sorgen machen, wenn bei ihnen eine niedrige Plazenta diagnostiziert wurde. Es ist wichtig, den ärztlichen Anweisungen zu folgen und regelmäßige Untersuchungen wahrzunehmen, um sicherzustellen, dass sowohl die Mutter als auch das Baby gesund sind. Mit einer guten medizinischen Betreuung können die meisten Komplikationen vermieden und eine sichere Geburt ermöglicht werden.