Nick Kyrgios ist einer der bekanntesten und kontroversesten Spieler im Tenniszirkus der letzten Jahre. Der Australier sorgt immer wieder für Schlagzeilen – allerdings nicht immer auf positive Art und Weise. Was macht Kyrgios zu einem solch polarisierenden Spieler?
Zunächst einmal ist es seine Spielweise, die Kyrgios zu einem der interessantesten Spieler auf der Tour macht. Sein Spiel ist von Power und Schnelligkeit geprägt, wobei er immer wieder spektakuläre Schläge auspackt. Doch Kyrgios ist auch ein Spieler, der gerne mal den direkten Weg zum Netz sucht und mit trickreichen Volleys oder Stopps versucht, seine Gegner zu überlisten. Dabei kann er schwer auszurechnen sein und gibt oft seinen Gegnern Rätsel auf.
Doch mit seinem Spiel alleine würde Kyrgios wohl niemals so viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es ist vor allem sein Verhalten abseits des Platzes, das ihn auszeichnet. Der Australier hat oft mit Disziplinproblemen zu kämpfen und tritt nicht selten wie ein Bad Boy auf. Seine Wutausbrüche, ausfallende Sprache und provokante Gesten im Spiel haben regelmäßig für Aufsehen gesorgt.
Kyrgios selbst gibt zu, dass er oft seine Emotionen nicht im Griff hat. „Ich versuche immer, daran zu arbeiten, aber es ist schwierig, wenn man so sehr im Moment gefangen ist“, erklärte er in einem Interview mit der BBC. „Manchmal passieren die Dinge einfach und ich reagiere impulsiv.“
Trotz aller Übertreibungen ist es jedoch schwierig, das unbestreitbare Talent dieses Spielers zu ignorieren. Mit einem der härtesten Aufschläge der Tour kann er jeden Gegner in Schwierigkeiten bringen, während sein Spielstil einzigartig und unterhaltsam ist. Kyrgios ist auch ein Spieler, der gut unter Druck arbeiten kann, was ihn besonders gefährlich in wichtigen Spielen macht.
In der Saison 2019 erreichte Kyrgios das Viertelfinale der Australian Open, wo er jedoch dem späteren Sieger Novak Djokovic unterlag. Diese Niederlage war jedoch nicht sein größtes Problem – Kyrgios geriet in die Schlagzeilen, weil er in diesem Spiel seinen Schläger mehrmals zertrümmerte und die Schiedsrichter mit Vulgarität und Obszönitäten attackierte.
Trotz dieser Vorfälle hat Kyrgios immer noch eine große Anhängerschaft. Viele Fans schätzen seine individuelle Persönlichkeit und betrachten ihn als eine erfrischende Abwechslung zu den oft steril wirkenden Spielern auf der Tour. Andere hingegen sehen ihn als rücksichtslosen und respektlosen Spieler.
Nick Kyrgios bleibt somit ein Enfant Terrible im Tenniszirkus, der immer wieder polarisiert und für Diskussionen sorgt. Es bleibt abzuwarten, ob er seine Disziplinprobleme in den Griff bekommen wird, um sein volles Potenzial auszuschöpfen – oder ob er weiterhin für kontroverse Schlagzeilen sorgen wird. Eines steht jedoch fest: Nick Kyrgios wird immer einer der interessantesten Persönlichkeiten der Tour bleiben.