Die Neuapostolische Kirche ist eine christliche Religionsgemeinschaft, die ihren Ursprung im 19. Jahrhundert hat. Die Glaubenslehre der Neuapostolischen Kirche beruft sich auf das Neue Testament und betont die Bedeutung der Sakramente, insbesondere der Taufe und der Feier des Heiligen Abendmahls. Im Zentrum der Gemeinde steht die Botschaft von der Wiederkunft Christi und der Errichtung des Gottesreiches.

Der Gründer der Neuapostolischen Kirche war der deutsche Theologe Carl Ludwig Thiele, der im Jahr 1863 in Hamburg begann, eine von der lutherischen Kirche unabhängige Gemeinde zu gründen. Die Gemeinde wuchs schnell und erreichte bereits in den 1870er Jahren eine Anzahl von 1.000 Mitgliedern. Thiele und seine Anhänger distanzierten sich von der lutherischen Kirche und entwickelten ihre eigene Theologie, in der das apostolische Amt und die Sakramente eine wichtige Rolle spielten.

Einer der Schlüsselmomente in der Geschichte der Neuapostolischen Kirche war die Weihe von Friedrich Krebs zum Apostel im Jahr 1879. Krebs wurde damit zum ersten Apostel der neuapostolischen Gemeinde und sollte in den nächsten Jahrzehnten maßgeblich die Entwicklung der Kirche prägen. Unter Krebs‘ Führung erhielt die Kirche eine stärkere Hierarchie und eine ausgeprägtere Gemeinschaftsstruktur.

Als Krebs im Jahr 1905 starb, war die Neuapostolische Kirche bereits in mehreren Ländern Europas vertreten und hatte insgesamt rund 50.000 Mitglieder. In den folgenden Jahren expandierte die Kirche weiter, vor allem in Deutschland, aber auch in anderen Ländern wie Russland, den USA und Südafrika. Ein wichtiges Ereignis war die Gründung einer eigenen theologischen Hochschule in Berlin im Jahr 1922.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Neuapostolische Kirche wie alle anderen religiösen Gemeinschaften in Deutschland unterdrückt. Viele Mitglieder wurden verfolgt und einige Apostel sogar verhaftet oder ermordet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche wieder aufgebaut und erlebte in den 1950er Jahren eine neue Blütezeit.

In den letzten Jahrzehnten hat die Neuapostolische Kirche zahlreiche Veränderungen durchlaufen. Eine wichtige Entwicklung war die Öffnung der Kirche gegenüber anderen christlichen Gemeinschaften, was sich unter anderem in der Gründung des „Arbeitskreises Christlicher Kirchen“ (ACK) im Jahr 1972 zeigte. Auch in Bezug auf die Glaubenspraxis hat es Anpassungen gegeben, etwa die Abschaffung der Kopfbedeckung für Frauen während des Gottesdienstes.

Heute ist die Neuapostolische Kirche weltweit in rund 60 Ländern vertreten und zählt insgesamt etwa 10 Millionen Mitglieder. Die Kirche hat ihren Hauptsitz in Zürich und wird von einem internationalem Kirchenleiter geführt. Die Neuapostolische Kirche wird von vielen Menschen als eine bereichernde und hilfreiche religiöse Gemeinschaft wahrgenommen, die durch ihre Botschaft von Nächstenliebe und Hoffnung wichtige Impulse für das eigene Leben geben kann.

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