Am 2. Februar eines jeden Jahres wird weltweit Mariä Lichtmess gefeiert. Dieser Tag hat seinen Ursprung in der christlichen Tradition und markiert das Ende der Weihnachtszeit. Mariä Lichtmess, auch als Darstellung des Herrn bekannt, ist eine Gelegenheit für Gläubige, das Licht Jesu zu ehren und seinen Segen für das kommende Jahr zu erbitten.
Die Bezeichnung Mariä Lichtmess stammt aus dem Mittelalter und geht auf den Brauch zurück, an diesem Tag Kerzen zu weihen. Die geweihten Kerzen symbolisieren das Licht Jesu und sollen das Zuhause vor allem Unheil schützen. Daher ist es Tradition, an diesem Tag die Kerzen der eigenen Wohnung zu segnen und anzuzünden. Mariä Lichtmess ist damit ein Fest des Lichts und des Schutzes.
Die Geschichte von Mariä Lichtmess geht auf die biblische Erzählung der Darstellung Jesu im Tempel zurück. Nach jüdischem Gesetz mussten Frauen 40 Tage nach der Geburt eines Sohnes ein Sühneopfer im Tempel darbringen. So brachten auch Maria und Josef Jesus in den Tempel und trafen auf den dort lebenden Simeon und die Prophetin Hanna. Simeon erkannte das Kind als den lang erwarteten Messias und sprach das berühmte Loblied „Nun lässt du, Herr, deinen Diener in Frieden scheiden“. Dieses Ereignis wird in der katholischen Kirche als Darstellung des Herrn gefeiert und bildet den Kern von Mariä Lichtmess.
In vielen Ländern hat Mariä Lichtmess bis heute einen besonderen Stellenwert. In einigen Regionen Deutschlands, wie zum Beispiel in Bayern, ist es üblich, dass Hausbewohner an diesem Tag ihre Häuser und Ställe segnen lassen, um Schutz und Segen für das kommende Jahr zu erlangen. Die geweihte Kerze wird als Zeichen des Glaubens und des Schutzes ins Haus gebracht und in besonderen Situationen entzündet. In einigen Gemeinden finden auch Prozessionen statt, bei denen die Gläubigen mit Kerzen durch die Straßen ziehen und die Segnung des Lichts feiern.
Aber nicht nur in Deutschland wird Mariä Lichtmess gefeiert. In Lateinamerika begehen viele Länder den Tag als „Día de la Candelaria“ (Tag der Kerzenweihe). Hier ist es üblich, dass Familien eine Statue oder ein Bild der Jungfrau Maria in ihrer Wohnung aufstellen und feierlich schmücken. Es wird zusammen gekocht und gegessen, und es gibt traditionelle Speisen wie Tamales oder Rosca de Reyes. Diese Feier ist eine Mischung aus katholischen und indigenen Traditionen und ist ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes vieler lateinamerikanischer Länder.
Auch in anderen Teilen der Welt hat Mariä Lichtmess besondere Bedeutung. In einigen orthodoxen Kirchen wird der Tag als „Hypapante“ gefeiert, was so viel wie „Aufgang“ bedeutet. Hier steht die symbolische Bedeutung des Lichts im Vordergrund, das die Dunkelheit durchdringt und den Weg zu Gott erhellt.
Mariä Lichtmess ist also nicht nur ein Fest der katholischen Kirche, sondern eine weltweite Feier des Lichts und des Glaubens. Es ist eine Gelegenheit für Gläubige, ihren Glauben zu bekräftigen, Schutz und Segen für das kommende Jahr zu erbitten und das Licht Jesu zu ehren. Egal wo auf der Welt, Mariä Lichtmess ist eine Feier, die Menschen zusammenbringt und die Bedeutung des Lichts im Leben der Gläubigen hervorhebt.