In Deutschland wurde erstmalig im Jahr 2005 über eine Pkw-Maut diskutiert. Das Projekt wurde jedoch aufgrund verschiedener Gründe nicht umgesetzt. Eine der Hauptkritikpunkte war die Angst vor höheren Kosten für den Verbraucher. Denn neben den eigentlichen Mautgebühren kamen auch noch Verwaltungskosten hinzu. Diese konnten die Einnahmen aus der Maut möglicherweise übersteigen.
Im Jahr 2013 gab es erneut Pläne für eine Pkw-Maut, diesmal sogar mit einer Ausweitung auf Ausländer. Der damalige Verkehrsminister Alexander Dobrindt brachte den Gesetzentwurf auf den Weg. Die Idee einer Ausländermaut stieß jedoch auf Kritik, da sie möglicherweise europarechtswidrig wäre. Zudem wurde befürchtet, dass es zu einem Rückgang des Tourismus in Deutschland kommen könnte.
Schließlich wurde 2017 ein Kompromiss gefunden. Die Maut wurde beschlossen, wobei Inländer über die Kfz-Steuer entlastet werden sollten. Dadurch sollten die Kosten für deutsche Autofahrer im Prinzip neutral bleiben. Jedoch mussten auch deutsche Autofahrer die Maut bezahlen, was für einige zu Unmut führte.
Die Kosten der Maut hängen von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen spielt die Fahrzeugklasse eine Rolle. Grundsätzlich sind Fahrzeuge in der höchsten Emissionsklasse am teuersten. Zudem ist die Dauer der Mautnutzung ausschlaggebend. Es gibt sowohl Kurzzeit- als auch Jahresvignetten. Auch hier gilt: Je länger die Mautnutzung, desto teurer wird es.
Die Maut kann sowohl online im Voraus als auch an Mautstellen vor Ort bezahlt werden. Dabei sind unterschiedliche Zahlungsmethoden möglich, wie beispielsweise Kreditkarte oder Lastschriftverfahren. Die Bezahlung an Mautstellen vor Ort ist jedoch teurer als die Vorauszahlung im Internet. Aus diesem Grund entscheiden sich die meisten Fahrer für die Online-Variante.
Die Einnahmen aus der Maut sollen der Finanzierung der Infrastruktur in Deutschland dienen. Allerdings gab es Kritik an der Umsetzung dieses Vorhabens. Es wurde befürchtet, dass die Maut nicht ausreichend Einnahmen generieren würde, um den tatsächlichen Bedarf zu decken. Zudem wurde die Frage nach der gerechten Verteilung der Mautgebühren aufgeworfen. Denn auch Fahrzeuge, die keinen direkten Einfluss auf die Straßenbelastung haben, müssen die Maut bezahlen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kosten der Maut in Deutschland ein umstrittenes Thema sind. Für die einen ist sie notwendig, um die Infrastruktur zu finanzieren, für die anderen eine unnötige Belastung. Die genauen Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab und können je nach Fahrzeugklasse und Mautnutzung variieren. Die Einnahmen aus der Maut sollen der Finanzierung der Infrastruktur dienen, jedoch gibt es Zweifel an der Umsetzung und gerechten Verteilung der Gebühren. Die Diskussion um die Kosten der Maut wird wohl noch weiterhin aktuell bleiben.