Gegründet wurde Karthago im 9. Jahrhundert v. Chr. von phönizischen Siedlern. Die phönizische Stadt wurde als Karthago bekannt und wuchs schnell zu eine der reichsten und mächtigsten Städte der Antike heran. Eine wichtige Rolle spielte Karthago im Handel mit dem westlichen Mittelmeer und dem Atlantik. Die Karthager beherrschten die Straße von Gibraltar und bauten eine mächtige Handelsflotte auf.
Im Jahr 264 v. Chr. brach der erste Punische Krieg zwischen Karthago und Rom aus. Die beiden Mächte kämpften um Sizilien, das damals von Karthago kontrolliert wurde. Der Krieg dauerte fast 20 Jahre und endete mit einem Sieg Roms. Dadurch eroberte Rom Sizilien, Sardinien und Korsika. Die Niederlage wurde von den Karthagern nicht hingenommen und die Stadt bereitete sich auf den nächsten Krieg gegen Rom vor.
Im Zweiten Punischen Krieg (218-201 v. Chr.) führte der karthagische Feldherr Hannibal eine Armee über die Alpen, um Rom von Norden her zu erobern. Hannibal gewann einige wichtige Schlachten, darunter die berühmte Schlacht von Cannae. Allerdings war er letztendlich nicht in der Lage, Rom vollständig zu besiegen, und die Karthager mussten eine Niederlage einstecken. Der Krieg endete mit dem Totalverlust Karthagos und einem massiven Tribut an Rom.
Der dritte Punische Krieg (149-146 v. Chr.) war kurz und brutal. Rom wollte endgültig mit Karthago abrechnen und griff die Stadt an. Nach einer monatelangen Belagerung eroberten die Römer Karthago und zerstörten die Stadt. Der Untergang von Karthago wurde von den Römern als eine Art Triumph gefeiert.
Die Bedeutung von Karthago war jedoch so groß, dass die Römer nach der Zerstörung der Stadt beschlossen, an ihrer Stelle eine eigene Stadt namens „Colonia Junonia“ zu bauen. Dieses neue Karthago wuchs schnell zu einer wichtigen römischen Stadt heran. Sie hatte eine starke Wirtschaft und war bekannt für ihre prächtigen Tempel und Gebäude.
In späteren Jahrhunderten wurde die Bedeutung von Karthago jedoch von anderen Städten der Region wie Alexandria oder Rom übertroffen. Die Überreste von Karthago waren verloren gegangen und die Erinnerung an die Stadt geriet in Vergessenheit.
Erst im 19. Jahrhundert wurden die Überreste von Karthago wieder entdeckt. Archäologen fanden Überreste von Gebäuden, Tempeln und Straßen. Einige der berühmtesten Funde sind das Punic-Zentrum, die römischen Thermen und das Tophet, eine Kultstätte, die zur Opferung von Neugeborenen genutzt wurde.
Heute ist Karthago ein wichtiger Ort für Archäologen und Touristen. Es gibt viele Museen und Ausstellungen, die sich mit der Geschichte der Stadt befassen. Eine der Hauptattraktionen ist der Carthage National Museum, das eine beeindruckende Sammlung von Artefakten und Exponaten beherbergt. Dort kann man die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner hautnah erleben.
Karthago ist ein Ort mit einer reichen und wechselvollen Geschichte. Sie galt einst als eine der mächtigsten Städte der Antike, wurde aber schließlich von den Römern zerstört. Trotz des Untergangs ist Karthago heute ein wichtiger Ort für Archäologen und Touristen, die sich für die Geschichte des antiken Mittelmeers interessieren.