Karin Anselm war eine der bedeutendsten Schauspielerinnen der Nachkriegszeit. Sie wurde am 18. April 1922 in Berlin geboren und verstarb am 3. Mai 2011 in Garmisch-Partenkirchen. Während ihrer über sechzigjährigen Karriere spielte sie in zahlreichen Filmen, Fernsehserien und Theaterproduktionen mit und hinterließ dabei einen beeindruckenden künstlerischen Nachlass.
Karin Anselm begann ihre Schauspielkarriere in den frühen 1940er Jahren. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete sie zunächst als Statistin am Deutschen Theater Berlin. Nach Kriegsende trat Anselm dann dort in ersten größeren Rollen auf. Sie gehörte jedoch nicht zu den wenigen Künstlern, die sofort nach Kriegsende ein Engagement erhielten. Erst 1947 erhielt sie ein erstes Engagement an den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main. Dort spielte sie neben Gustav Gründgens, einem der bedeutendsten Schauspieler der Nachkriegszeit.
Im Jahr 1950 folgte ein Engagement an das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg, wo Karin Anselm bis 1953 Mitglied des Ensembles war. In dieser Zeit feierte sie ihren ersten großen Erfolg mit ihrer Rolle in der Inszenierung von „Der Revisor“. Sie erhielt daraufhin eine Einladung zur Teilnahme an den Salzburger Festspielen.
Ab den 1960er Jahren war Karin Anselm vermehrt im Film und Fernsehen tätig. Besonders in der Rolle der Senatsrätin in der Serie „Die Buddenbrooks“ nach dem Roman von Thomas Mann, die 1979 ausgestrahlt wurde, erhielt sie große Anerkennung. Es folgten weitere erfolgreiche Rollen in den Serien „Eichholz und Söhne“ (1982) und „Liebling Kreuzberg“ (1986).
Auch im Kino war Karin Anselm erfolgreich, zum Beispiel in dem Film „Der Fuchs von Paris“ (1957), der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Paul Gallico. Hier spielte sie an der Seite von Hardy Krüger, ebenfalls einer Ikone des deutschen Films. Weitere Filmerfolge waren „Das Wunder des Malachias“ (1961) und „Leichen pflastern seinen Weg“ (1968).
Neben Film- und Fernsehproduktionen war Karin Anselm auch immer wieder auf der Theaterbühne zu sehen. So spielte sie zum Beispiel in Berlin am Schillertheater in Inszenierungen von Heinz Hilpert und Fritz Kortner. Auch bei den Salzburger Festspielen war sie in zahlreichen Produktionen zu sehen, unter anderem auch unter der Regie von Peter Stein.
Karin Anselm wurde für ihre künstlerische Arbeit mehrfach ausgezeichnet. So erhielt sie unter anderem den Deutschen Filmpreis, den Bayerischen Fernsehpreis und den Bambi. Im Jahr 2005 wurde sie mit dem Theaterpreis „Der Faust“ für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Karin Anselm war eine der großen Schauspielerinnen der Nachkriegszeit. Ihre Kunstfertigkeit, ihr Schauspieltalent und ihre Leidenschaft für die Darstellenden Künste werden noch lange in Erinnerung bleiben. Wir dürfen dankbar sein für das künstlerische Vermächtnis, das sie uns hinterlassen hat.