Diese Hypothese der kosmischen Inflation wurde in den 1980er Jahren erstmals postuliert, um einige andere bisher unerklärliche Eigenschaften des Universums zu erklären. Zum Beispiel erklärt sie, warum das Universum so homogen und isotrop ist, mit den gleichen physikalischen Gesetzen und Eigenschaften überall.
Die Theorie der Inflation besagt, dass ein extrem winziger Bereich des Universums in einem unglaublich kurzen Moment der Zeit eine sehr rasche Expansion durchlief, mit einer Geschwindigkeit, die größer als die Lichtgeschwindigkeit war. Diese Expansion führte dazu, dass der Bereich, der heute das beobachtbare Universum bildet, in nur einem Bruchteil einer Sekunde auf seine heutige Größe anwuchs. Dieses schnelle Wachstum hätte die kosmologischen Probleme, die bis dahin unerklärlich waren, gelöst, wie zum Beispiel das Horizontproblem und das Flachheitsproblem.
Das Horizontproblem geht auf die Beobachtung zurück, dass der kosmische Hintergrundstrahlungsstrahl, die älteste Strahlung im Universum, von der Erde aus gesehen sehr homogen ist. Das bedeutet, dass die Temperatur im gesamten Universum relativ gleich ist. Wenn wir jedoch die Entfernung von der Erde aus betrachten, gibt es eine maximale Entfernung von der unsichtbaren Seite des Universums, von der das Licht von uns von uns trennt. Innerhalb dieser Grenzen sollte es aufgrund der enormen Expansionsgeschwindigkeit keinen Kontakt geben. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn das Universum zu Beginn der Zeit viel schneller expandiert hat, als wir angenommen haben.
Das Flachheitsproblem bezieht sich auf die Form des Universums: das ausgedehnte Universum sollte eine Krümmung aufweisen, abhängig von der Masse des Universums. Doch die Beobachtungen legen nahe, dass das Universum flach ist. Solange das Universum nicht sofort am Anfang expandiert wäre, wären wir heute nicht in der Lage, eine flache Anordnung zu beobachten.
Die Inflation war ein wichtiges theoretisches Werkzeug bei der Lösung dieser Rätsel, doch es gibt auch skeptische Stimmen in der Astrophysik. So gibt es Wissenschaftler, die argumentieren, dass die Theorie der kosmischen Inflation nicht beweisbar ist, da sie sich auf Ereignisse auf winzigen Skalen bezieht, die so klein sind, dass sie kaum beobachtet werden können. Es gibt Hinweise, dass es nach dem Urknall eine schnelle Expansion gab, doch ob diese Inflation tatsächlich stattgefunden hat und ob sie tatsächlich schnell genug ablief, um alle uns bekannten Rätsel zu lösen, ist noch unklar.
Trotzdem bleibt die Theorie der kosmischen Inflation ein wichtiger Bestandteil der modernen Kosmologie. Sie hat dazu beigetragen, die meisten unerklärlichen Beobachtungen am Himmel zu lösen, und sie hat neue Fragen aufgeworfen, die uns dabei helfen können, das Universum besser zu verstehen. Und obwohl es noch viele Fragen gibt, die unbeantwortet bleiben, sind wir immer einen Schritt näher daran, die rätselhaften Geheimnisse unseres Universums zu lösen.