Amin kam 1962, kurz nachdem Uganda seine Unabhängigkeit von Großbritannien erlangt hatte, an die Macht. Als Militärmachthaber nutzte er die Unzufriedenheit vieler Ugander mit der politischen Lage nach der Unabhängigkeit, um sich an die Spitze des Landes zu setzen. Amin inszenierte einen Putsch und stürzte den damaligen Präsidenten Obote, um selbst die Kontrolle über das Land zu übernehmen. Er versicherte den Menschen, dass er den Frieden wiederherstellen und für wirtschaftliche Entwicklung sorgen würde.
Die Realität seiner Herrschaft war jedoch weit entfernt von den Versprechungen, die er gemacht hatte. Unter Amins Regierung gab es massive Menschenrechtsverletzungen, darunter politische Verfolgung, Folter und außergerichtliche Hinrichtungen. Er entwickelte ein System der Gewalt und Unterdrückung, um jeglichen Widerstand gegen seine Herrschaft zu unterdrücken.
Amin nutzte auch seine Macht, um Korruption auf allen Ebenen der Regierung zu fördern. Er veruntreute große Geldsummen aus der Staatskasse und bereicherte sich selbst und seine engsten Vertrauten. Währenddessen bekam die Bevölkerung kaum Unterstützung und die wirtschaftliche Situation des Landes verschlechterte sich rapide.
Internationale Beziehungen wurden ebenfalls von Amins Herrschaft beeinträchtigt. Er führte ein expansives Außenpolitikprogramm, das auf Panafrikanismus und antiimperialistischen Ideologien basierte. Dies führte jedoch zu Spannungen mit vielen Ländern und führte letztendlich zu einer Isolation Ugandas auf der internationalen Bühne.
Der Höhepunkt der kontroversen Herrschaft Amins war sein Versuch, das Land von der ugandischen indischen Gemeinschaft zu „säubern“. Im Jahr 1972 vertrieb er tausende Inder und Asiaten aus dem Land und konfiszierte ihr Hab und Gut. Dies führte zu einer Verschlechterung der Wirtschaft, da viele der vertriebenen Menschen wichtige Geschäftsleute und Experten waren.
Obwohl Amins Herrschaft von Gewalt und Missständen geprägt war, konnte er dennoch einige positive Veränderungen in Uganda herbeiführen. Er investierte in die Infrastruktur des Landes, erbaute Straßen und verbesserte die Landwirtschaft. Amins Regierung förderte auch den Sport und Uganda feierte große Erfolge im Boxen und Fußball.
1979 wurde Amins Herrschaft schließlich durch eine Koalition aus ugandischen Widerstandsgruppen und tansanischen Truppen beendet. Er musste ins Exil fliehen und verbrachte seine letzten Jahre im saudischen Exil, wo er 2003 verstarb.
Idi Amin Dada mag ein mächtiger Führer gewesen sein, aber seine Regierungszeit bleibt von Grausamkeiten und Gewalt gezeichnet. Seine Herrschaft hinterließ tiefe Narben in der Geschichte Ugandas und erinnert daran, wie ein Anführer seine Macht missbrauchen kann.