Ich fliege ins Badezimmer

Der Morgen beginnt wie jeder andere. Der Wecker klingelt, ich öffne die Augen und strecke mich. Langsam, aber sicher komme ich in die Gänge und stehe schließlich auf. Auf dem Weg ins Badezimmer passe ich an der Küche vorbei und gönne mir einen schnellen Schluck Kaffee, um wach zu werden. Doch etwas ist anders an diesem Tag. Ich spüre eine Aufregung in mir, die ich nicht erklären kann. Es ist als hätte ich Schmetterlinge im Bauch. Was ist nur los?

Ich betrete das Badezimmer und stehe vor dem Spiegel. Mit müden Augen betrachte ich mein Spiegelbild. Doch plötzlich geschieht etwas Unfassbares. Ich schließe die Augen, atme tief ein und als ich sie wieder öffne, schwebe ich tatsächlich in der Luft. Ja, Sie haben richtig gelesen. Ich fliege ins Badezimmer!

Anfangs bin ich geschockt. Durch den Raum zu schweben ist nicht gerade alltäglich. Doch irgendwie finde ich Gefallen daran. Mit wachsender Geschicktheit steuere ich meinen Flug und erforsche das Badezimmer aus der Vogelperspektive. Es ist erstaunlich, wie anders alles aussieht, wenn man sich in der Luft befindet. Die Fliesen am Boden erscheinen viel kunstvoller und das kleine Fenster lässt meilenweit in die Ferne blicken.

Ich gleite über die Badewanne hinweg und tauche mein Hand in das warme Wasser. Der Dampf steigt auf und ich sehe kleine Bläschen darin tanzen. Es ist, als würde das Badezimmer leben, als würde es eine eigene Geschichte erzählen. Ich kann nicht anders, als mich gebannt davon mitreißen zu lassen.

Mein Flug führt mich weiter zur Dusche. Der Wasserstrahl sprudelt fröhlich vor sich hin und ich betrachte ihn fasziniert. Wie gerne würde ich mich nun dort hineinsetzen und vom warmen Wasser umspült werden. Doch ich bin ja schon in der Luft unterwegs – ich kann nicht gleichzeitig auch noch duschen.

Die Zeit vergeht wie im Flug und ich erkunde jeden Winkel des Badezimmers. Ich fliege um den Waschtisch herum, taste das weiche Handtuch an und nehme den süßen Duft der Seife wahr. Es ist unglaublich, wie real und intensiv alles plötzlich ist. Ich spüre jede Kleinigkeit, als würde ich Teil des Badezimmers sein.

Doch je länger mein Flug dauert, desto mehr merke ich, dass ich eigentlich gar nicht ins Badezimmer geflogen bin. Vielmehr habe ich mich von meiner Fantasie mitreißen lassen. Der Alltag hat mich so sehr in Beschlag genommen, dass sich meine Gedanken ihre eigene Welt erschaffen haben. Ich schwebe nicht tatsächlich durch das Badezimmer. Doch trotzdem bin ich glücklich über diesen kurzen Moment des Träumens.

Als ich schließlich wieder festen Boden unter den Füßen habe, fühle ich mich erfrischt und bereit für den Tag. Ich habe das Gefühl, dass ich gestern Abend einen Schalter umgelegt habe. Ich starte mit neuer Energie in den Tag und bin gespannt, was er für mich bereithält.

So merkwürdig der Flug ins Badezimmer auch war, so hat er mir doch gezeigt, wie wichtig es ist, hin und wieder abzuschalten und einfach mal zu träumen. Denn manchmal sind es die kleinen Fluchten aus dem Alltag, die uns am Ende wirklich voranbringen.

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