Das Medienunternehmen Hubert Burda Media, das im Jahr 1903 gegründet wurde, gehört zu den größten deutschen Medienkonzernen. Mit über 600 Produkten und Marken, darunter Zeitschriften, digitale Angebote und Events, ist das Unternehmen breit aufgestellt. In den letzten Jahren hat sich Hubert Burda Media jedoch zu einem ernsthaften Konkurrenten für die Tech-Giganten Google und Facebook entwickelt.
Wie könnte das möglich sein? Hubert Burda Media hat in den letzten Jahren massiv in die Digitalisierung und den Aufbau einer eigenen digitalen Infrastruktur investiert. Hierzu gehört auch der Ausbau des eigenen Geschäftsbereiches BurdaForward. Dieser umfasst alle Angebote im Netz, darunter auch Marktführer wie Chip.de, NetMoms oder Focus Online. 15 Millionen Besucher erreichen die BurdaForward-Angebote im Monat.
Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Konkurrenz für Facebook und Google war der Kauf des Performance-Marketing-Spezialisten Criteo. Die Firma hat sich auf Echtzeit-Targeting spezialisiert. Das bedeutet, dass Werbung auf den Nutzer abgestimmt in Echtzeit ausgespielt wird. Das ist besonders wichtig für den wachsenden Bereich der mobilen Werbung. Hier macht Criteo mehr als die Hälfte des Umsatzes.
Doch warum investiert ein Medienunternehmen in die digitale Werbewirtschaft? Der Schlüssel dazu ist die Reichweite. Hubert Burda Media hat durch seine breite Markenvielfalt einen riesigen Datenpool, der für Marketingzwecke genutzt werden kann. Hinzu kommt, dass durch den Kauf von Criteo der direkte Zugang zu Werbetreibenden ermöglicht wird. In Kombination mit der eigenen Infrastruktur und Technologie macht das Hubert Burda Media zu einem mächtigen Player auf dem digitalen Werbe-Markt.
Doch das Unternehmen hat noch weitere Pläne. So arbeitet Hubert Burda Media auch eng mit dem Fraunhofer-Institut zusammen, um im Bereich Blockchain neue Möglichkeiten zu erschließen. Auch hier geht es darum, die eigenen Technologien weiterzuentwickeln und dadurch im Wettbewerb mit den großen Tech-Konzernen bestehen zu können.
Der Ansatz von Hubert Burda Media zeigt, dass alteingesessene Medienhäuser sich nicht einfach mit ihrer Tradition zufrieden geben können. Gerade in Zeiten, in denen digitale Angebote immer wichtiger werden, müssen auch etablierte Unternehmen umdenken und sich den neuen Gegebenheiten anpassen. Die Konkurrenz durch die Tech-Giganten Google und Facebook muss also keineswegs das Ende für traditionelle Medienhäuser bedeuten. Im Gegenteil, manchmal kann eine strategische Investition in eigene Technologie und Infrastruktur den Schlüssel zum Erfolg bedeuten.