Der Begriff „Grafik“ bezieht sich in diesem Kontext auf die Verteilung der politischen Kräfte und die Beziehungen zwischen den verschiedenen Parteien und politischen Lagern. Eine solche Grafik kann verwendet werden, um die politische Ausrichtung einer Partei, ihre Stärke, ihr Wählerpotenzial und die politische Stimmung im Land abzubilden.
In den letzten Jahren hat sich die politische Szene in Italien dramatisch verändert. Traditionsreiche Parteien wie die Demokratische Partei (Partito Democratico), die Forza Italia und die Lega Nord haben an Unterstützung verloren, während neue politische Bewegungen wie die Fünf-Sterne-Bewegung (Movimento 5 Stelle) und die Lega (vorher Lega Nord) an Macht und Einfluss gewonnen haben.
Die Fünf-Sterne-Bewegung wurde 2009 von dem Komiker Beppe Grillo gegründet und hat schnell an Popularität gewonnen. Sie positioniert sich als anti-establishment, populistisch und anti-korrupt und hat bei den Wahlen 2018 die meisten Stimmen erhalten. Die Partei hat sich jedoch als relativ instabil erwiesen und es gab interne Konflikte und Abspaltungen. Das Ergebnis ist eine heterogene Gruppierung von Abgeordneten, die in ihren politischen Ansichten oft stark voneinander abweichen.
Die Lega ist eine rechtspopulistische Partei, die sich primär auf Norditalien konzentriert und für eine strengere Kontrolle der Einwanderung, eine stärkere regionale Autonomie und eine harte Haltung in der EU-Politik eintritt. Unter der Führung von Matteo Salvini hat die Partei an Popularität gewonnen und sich zu einer der größten politischen Kräfte Italiens entwickelt. Ihr Erfolg beruht zum Teil auf ihrer Fähigkeit, die Ängste und Frustrationen der Bevölkerung hinsichtlich der Wirtschaftslage und der Zuwanderung zu nutzen.
Die beiden traditionellen Parteien, die Demokratische Partei und Forza Italia, haben hingegen an Unterstützung verloren. Die Demokratische Partei war seit 2013 in der Regierung, ist jedoch mit wachsender Kritik und internen Streitereien konfrontiert gewesen. Forza Italia, die von Silvio Berlusconi gegründet wurde, hat ebenfalls an Unterstützung verloren, insbesondere aufgrund von Korruptionsvorwürfen gegenüber Berlusconi und ausgelöst durch den Niedergang seiner persönlichen Glaubwürdigkeit.
Die politische Landschaft in Italien wird auch von kleineren Parteien und politischen Bewegungen wie den Grünen, der Sozialdemokratischen Partei und der Partei der Unabhängigen geprägt. Diese Parteien haben nur begrenzten Einfluss auf das politische Geschehen, spielen aber oft eine wichtige Rolle bei der Bildung von Koalitionsregierungen.
Die Grafik der politischen Wahlen in Italien zeigt somit ein komplexes und dynamisches Bild. Die traditionellen Parteien haben an Macht verloren, während neue politische Bewegungen aufgestiegen sind. Die politische Stabilität ist in Italien oft eine Herausforderung, da Koalitionsregierungen gebildet werden müssen und einzelne Parteien oft uneinheitliche politische Positionen vertreten. Die Zukunft der italienischen Politik bleibt somit unsicher und es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft weiterentwickeln wird.