Gender-Doppelpunkt: Eine neue Form geschlechtergerechter Sprache?

In der Debatte um eine geschlechtergerechte Sprache wird immer wieder der Gender-Doppelpunkt als mögliches Instrument genannt. Doch was verbirgt sich hinter dieser Schreibweise und welche Vor- und Nachteile hat sie?

Der Gender-Doppelpunkt, auch als geschlechterneutrale Schreibweise oder inklusive Schreibweise bezeichnet, besteht darin, ein Doppelpunktzeichen zwischen die beiden Formen eines Wortes oder einer Wortgruppe zu setzen. Ein Beispiel: Die Schüler:innen statt die Schüler und Schülerinnen. Dadurch wird signalisiert, dass alle Geschlechter gemeint sind.

Befürworter:innen des Gender-Doppelpunkts argumentieren, dass er eine inklusive Sprache fördert, die alle Menschen gleichberechtigt anspricht. Diese Schreibweise soll dazu beitragen, Diskriminierung und Ausgrenzung zu vermeiden und die Vielfalt von Geschlechteridentitäten sichtbarer zu machen.

Allerdings gibt es auch Kritik an der Verwendung des Gender-Doppelpunkts. Einige Menschen empfinden die Schreibweise als ungewohnt und schwer lesbar, da sie den Lesefluss unterbrechen kann. Zudem wird argumentiert, dass sie zu einer Überfrachtung von Texten führen kann, wenn sie in jedem Wort oder jeder Phrase verwendet wird.

Ein weiteres Argument gegen den Gender-Doppelpunkt ist, dass er nicht barrierefrei ist. Menschen mit Sehbeeinträchtigung oder Lernschwierigkeiten können Schwierigkeiten haben, den Sinn der Schreibweise zu erfassen oder sie überhaupt zu erkennen.

Eine Alternative zum Gender-Doppelpunkt ist die sogenannte Binnen-I-Schreibweise, bei der ein großes I mitten im Wort eingesetzt wird. Zum Beispiel LehrerInnen oder Studierende. Diese Schreibweise ist häufiger verwendet und gilt als leichter lesbar als der Doppelpunkt. Kritiker:innen bemängeln allerdings, dass sie auch nicht barrierefrei ist, da sie von Sprachsynthesizern oder Diktiergeräten nicht erkannt wird.

Es ist zu betonen, dass es keine perfekte Methode gibt, um eine geschlechtergerechte Sprache zu erreichen. Jede Form der Schreibweise hat ihre Vor- und Nachteile. Wichtig ist vielmehr, dass das Bewusstsein für eine inklusive Sprache gestärkt wird und Pronomen und Schreibweisen gendersensibel gewählt werden.

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Gender-Doppelpunkt als eine mögliche Form der inklusiven Sprache diskutiert wird. Während einige ihn loben und in ihm eine fortschrittliche Lösung sehen, gibt es auch Kritik an seiner Lesbarkeit und Barrierefreiheit. Jegliche Schreibweise zur gendersensiblen Sprache sollte verständlich und akzeptabel für alle sein und eine klare Aussage über die gewünschte respektvolle Ansprache von Menschen aller Geschlechter darstellen.

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