Etiketten auf Weinflaschen sind seit jeher ein beliebtes Mittel, um dem Kunden Informationen über den Inhalt des Weines zu geben. Sie informieren über die Herkunft, den Jahrgang, den Alkoholgehalt und viele andere Details, die für den Weinliebhaber von Interesse sein könnten. Doch trotz ihrer vermeintlichen Nützlichkeit gibt es einige Gründe, warum man sich gegen das Etikett auf der Weinflasche aussprechen könnte.
Zunächst einmal ist das Etikett oft so groß und auffällig gestaltet, dass es den eigentlichen Wein in den Hintergrund drängt. Der Kunde wird vom Etikett regelrecht geblendet und verliert schnell den Blick für das Wesentliche – den Wein selbst. Statt sich auf den Geschmack, das Aroma und die Qualität des Weines zu konzentrieren, wird der Fokus auf das Etikett und dessen Informationen gelenkt.
Des Weiteren kann das Etikett leicht manipuliert werden, um den Wein besser erscheinen zu lassen, als er tatsächlich ist. Vielen Herstellern ist bewusst, dass ein schönes Etikett das Interesse der Kunden weckt und sie dazu verleitet, den Wein zu kaufen. Daher kann es vorkommen, dass das Etikett den Wein übertrieben lobt und ihn als den besten Wein aller Zeiten darstellt. Der Kunde wird dadurch getäuscht und fühlt sich hinterher womöglich betrogen.
Ein weiterer Nachteil des Etiketts ist die Verschwendung von Ressourcen. Für jedes Etikett wird Papier, Kleber und Farbe benötigt, was zu einer Menge Abfall führt. Zudem werden oft aufwändige Verpackungen verwendet, um das Etikett zu schützen und die Flasche attraktiver zu machen. Dabei ist doch der Inhalt der Flasche – der Wein – das eigentliche Produkt, auf das es ankommen sollte.
Es gibt jedoch auch alternative Möglichkeiten, dem Kunden Informationen über den Wein zu geben, ohne auf ein Etikett auf der Flasche zurückgreifen zu müssen. Eine Möglichkeit ist die Bereitstellung einer ausführlichen Beschreibung des Weines auf der Webseite des Herstellers. Hier können Details wie die Herkunft, die Rebsorte oder die Anbauweise ausführlich erläutert werden, ohne dass der Kunde von einem großen Etikett abgelenkt wird.
Ein weiterer Ansatz wäre es, dem Kunden in Weinhandlungen oder in Restaurants eine kleine Broschüre zum Wein anzubieten. Hier könnten nicht nur die wichtigsten Informationen über den Wein, sondern auch passende Speisenempfehlungen oder interessante Hintergrundgeschichten zu finden sein. Der Kunde hätte somit die Möglichkeit, sich in aller Ruhe über den Wein zu informieren und sich dann für den Kauf zu entscheiden.
Letztlich sollte man auch bedenken, dass das Etikett auf der Weinflasche oft nur eine oberflächliche Beschreibung des Weines ist. Der Geschmack und die Qualität eines Weines sind jedoch subjektive Empfindungen, die sich nicht in ein paar Stichpunkten auf einem Etikett zusammenfassen lassen. Es braucht Zeit und Geduld, um den Wein zu verkosten, um sich eine eigene Meinung zu bilden und um herauszufinden, ob der Wein den eigenen Geschmack trifft.
Insgesamt gesehen gibt es also gute Argumente, die gegen das Etikett auf der Weinflasche sprechen. Es lenkt vom eigentlichen Produkt ab, kann manipuliert werden, verursacht unnötige Umweltbelastung und gibt nur oberflächliche Informationen. Es wäre sinnvoll, alternative Möglichkeiten zu finden, um dem Kunden wichtige Informationen über den Wein zu geben, ohne dabei auf ein Etikett zurückgreifen zu müssen.