Die Kunst des Übertreibens beherrschen wir Menschen schon seit jeher. Egal, ob wir Geschichten erzählen, Witze machen oder unsere Meinungen kundtun möchten – eine Prise Übertreibung verleiht unserem Ausdruck einen gewissen Schwung und lässt unsere Worte im Gedächtnis unserer Zuhörer bleiben. Doch wie gelingt es uns, die richtige Dosis an Übertreibung in unsere Aussagen einzuflechten? Gibt es eine Formel, die uns dabei helfen kann?
Eine generelle Formel für die perfekte Übertreibung gibt es zwar nicht, das Prinzip dahinter lässt sich jedoch auf einen einfachen Nenner bringen. Im Wesentlichen geht es darum, eine Aussage bewusst zu überhöhen, um sie dadurch auffälliger, eindrücklicher und spannender zu gestalten. Dabei sollten jedoch gewisse Regeln beachtet werden, um nicht ins Lächerliche abzurutschen.
Der erste Schritt besteht darin, eine geeignete Aussage oder Situation zu wählen, die sich für eine Übertreibung eignet. Hierbei ist es wichtig, dass die Grundlage der Aussage eine gewisse Wahrscheinlichkeit beinhaltet oder zumindest für unsere Vorstellungskraft realistisch erscheint. Nur so können wir das Gehörte bzw. Gelesene überhaupt nachvollziehen und uns auf die Übertreibung einlassen.
Nun gilt es, den Umfang der Übertreibung festzulegen. Hierfür kann das sogenannte „Maßstabsprinzip“ hilfreich sein: Je größer der Unterschied zwischen dem Normalzustand und der überspitzten Darstellung ist, desto stärker wirkt die Übertreibung. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, denn wenn der Unterschied zu übertrieben oder unrealistisch wird, droht der Effekt verloren zu gehen und die Übertreibung wirkt einfach nur albern.
Ein weiteres wichtiges Element ist die sprachliche Gestaltung. Für eine gelungene Übertreibung sollte eine bildhafte Sprache verwendet werden, um das Vorstellungsvermögen der Zuhörer oder Leser anzuregen. Durch ausgeprägte Adjektive und Metaphern wird die Übertreibung greifbarer und fesselnder. Hierbei liegt die Kunst darin, den richtigen Ton zu treffen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Zu guter Letzt ist es entscheidend, das Ziel der Übertreibung klar zu definieren. Möchten wir unsere Zuhörer oder Leser zum Lachen bringen, zum Nachdenken anregen oder unsere Aussage einfach nur eindrücklicher gestalten? Je nach Zielsetzung kann die Art und Intensität der Übertreibung variieren. Ein gewisses Fingerspitzengefühl ist gefragt, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Die Formel für die perfekte Übertreibung mag zwar nicht auf eine mathematische Gleichung reduzierbar sein, doch mit dem richtigen Gespür, etwas Kreativität und Kenntnis über die Grundlagen lässt sich diese Kunst durchaus erlernen. Übung macht hier den Meister – also probieren Sie es aus und beeindrucken Sie Ihr Publikum mit einer gewitzten Übertreibung, die noch lange im Gedächtnis bleibt!