Edward VIII war als Prinz von Wales für seinen Lebensstil, seinen Charme und seine zahlreichen Affären bekannt. Eine seiner berühmtesten Affären war mit der amerikanischen geschiedenen Frau Wallis Simpson, die zu einer der größten königlichen Skandale des 20. Jahrhunderts führte. Da sie bereits zweimal geschieden war, lehnte die anglikanische Kirche und das britische Parlament den Gedanken ab, dass Edward VIII sie heiraten würde, während er König war. Dies führte letztendlich zu seinem Abtritt vom Thron.
Am 11. Dezember 1936 trat Edward VIII zurück und hinterließ den Thron seinem jüngeren Bruder Albert, der dann als George VI. den Thron bestieg. Dieser Schritt war äußerst ungewöhnlich, da ein britischer Monarch normalerweise bis zu seinem Tod regiert. Edward VIII gab als Grund für seinen Rücktritt an, dass er ohne die Frau, die er liebte, nicht regieren könne. Obwohl sein Rücktritt von vielen als Akt romantischer Liebe betrachtet wurde, waren die politischen Auswirkungen erheblich.
Nach seinem Rücktritt wurde Edward VIII zum Herzog von Windsor ernannt und lebte mit Wallis Simpson in Frankreich. Während des Zweiten Weltkriegs war Edward VIII ein umstrittener Charakter, da er bekannt dafür war, den deutschen Faschisten sympathisch gegenüberzutreten. Es gab Spekulationen über seine politischen Ansichten und eine mögliche Zusammenarbeit mit Nazi-Deutschland. Diese Kontroversen, kombiniert mit seinem abgedankten Status, führten dazu, dass Edward VIII weitgehend aus der Öffentlichkeit verbannt wurde.
Edward VIII verbrachte den Großteil seines Lebens außerhalb Großbritanniens und kehrte nur gelegentlich zurück. Später, nachdem er seine Sympathien für Deutschland öffentlich bereut hatte, wurde er in den 1970er Jahren vom damaligen Königin Elisabeth II. wieder in die königliche Familie aufgenommen. Er starb am 28. Mai 1972 in Paris.
Als Figur der königlichen Geschichte war Edward VIII wegen seines Rücktritts, seiner umstrittenen politischen Ansichten und seiner turbulenten Liebesleben eine Figur von großer Bedeutung. Sein Abgang vom Thron war ein einschneidender Moment in der britischen Monarchie und führte zu verschiedenen Debatten über das Verhältnis zwischen Liebe und Pflicht. Obwohl sein Vermächtnis nicht ungeteilt ist, bleibt Edward VIII einer der faszinierendsten und umstrittensten Monarchen in der Geschichte Großbritanniens.