Eduard Zimmermann war eine der bekanntesten Persönlichkeiten in der deutschen Fernsehwelt und ist vielen vor allem als Moderator von „Aktenzeichen XY… ungelöst“ ein Begriff. Doch wer war dieser Mann eigentlich, der von 1967 bis 1997 insgesamt 387 Sendungen der Krimireihe moderierte?
Eduard Zimmermann wurde am 4. August 1929 in Dortmund geboren und wuchs zusammen mit seinen sechs Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater war Bergmann, seine Mutter arbeitete als Putzfrau. Trotzdem schaffte er es, ein Studium der Rechtswissenschaften und Geschichte zu absolvieren und promovierte sogar zum Dr. jur.
1954 begann Zimmermann seine Karriere als Journalist beim Sender Nordwestfunk in Baden-Baden. Dort moderierte er unter anderem die Sendung „Hier und heute“. Seinen Durchbruch hatte er jedoch als Fernsehrichter in der Sendung „Vorsicht, Falle!“, die er von 1964 bis 1972 moderierte und in der er betrügerische Geschäftspraktiken aufdeckte.
1967 übernahm Zimmermann dann die Moderation von „Aktenzeichen XY… ungelöst“, einer Krimireihe, die sich der Aufklärung von Verbrechen widmet. Zusammen mit der Polizei und Staatsanwaltschaft wurden in der Sendung realistische Fälle nachgestellt und die Zuschauer aufgefordert, Hinweise zu geben. „Aktenzeichen XY… ungelöst“ wurde zu einem Strafverfolgungsinstrument und Zimmermann selbst zu einem Symbol für Gerechtigkeit.
Doch Zimmermann war nicht nur Fernsehmoderator, sondern auch politisch engagiert. 1972 gründete er die „Bürgerinitiative Ausländerstopp“, die sich gegen die zunehmende Zuwanderung von Ausländern in Deutschland aussprach. Später distanzierte er sich von dieser Bewegung und setzte sich stattdessen für ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion ein.
Eduard Zimmermann starb am 18. November 2009 im Alter von 80 Jahren. Sein Leben und Wirken hinterließ jedoch Spuren in der deutschen Fernseh- und Gesellschaftsgeschichte. Er war nicht nur ein Moderator von Kriminalfällen, sondern auch ein Mensch, der sich für Gerechtigkeit und gegen Vorurteile einsetzte.
In einer Zeit, in der die Kriminalität in Deutschland zugenommen hatte, war „Aktenzeichen XY… ungelöst“ eine wichtige Institution. Nicht nur die Polizei und Staatsanwälte, sondern auch die Zuschauer konnten aktiv zur Aufklärung von Verbrechen beitragen. Zimmermann selbst betonte dabei immer wieder, dass es ihm nicht um Sensationslust, sondern um die Verbrechensaufklärung ging.
Die Arbeit von Eduard Zimmermann ist bis heute unvergessen. Auch wenn sich die Kriminalität in Deutschland gewandelt hat und die Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ nicht mehr dieselbe Bedeutung hat wie früher, bleibt sein Engagement für die Gerechtigkeit und den Kampf gegen Vorurteile aktuell. In einer Zeit, in der es immer mehr um Schlagzeilen und Quote geht, sollten wir uns an Personen wie Eduard Zimmermann erinnern, die sich für das Gemeinwohl und die Verbrechensaufklärung eingesetzt haben.