Die Bourbonen von Neapel waren eine Königsfamilie, die über das Königreich beziehungsweise den Königreich beziehungsweise das Königreich Neapel und Sizilien herrschten. Ursprünglich stammten sie aus Frankreich, genauer gesagt aus der Familie der Bourbonen. Durch geschickte Heiratspolitik und politische Allianzen gelang es ihnen, in Süditalien an die Macht zu gelangen und dort eine mehr als hundert Jahre währende Herrschaft zu etablieren.
Die Bourbonen von Neapel wurden 1735 zum ersten Mal über das Königreich Neapel und Sizilien herrschten. Damals übernahm Karl VII., ein Mitglied der Bourbonen-Familie, den Thron und wurde zum König von Neapel und Sizilien gekrönt. Die Bourbonen-Familie wurde daraufhin zur führenden Dynastie in Süditalien.
Unter der Herrschaft der Bourbonen erlebte das Königreich Neapel und Sizilien einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Herrscher förderten das Bildungssystem, die Landwirtschaft und den Handel. Neue Straßen, Brücken und Häfen wurden gebaut, um den Warentransport zu erleichtern und die Wirtschaft anzukurbeln. Auch in der Kunst und Kultur gab es unter den Bourbonen eine Blütezeit. In Neapel entstanden prächtige Paläste und Theater, in denen große Opern und Konzerte aufgeführt wurden.
Neben den kulturellen Errungenschaften führten die Bourbonen auch politische Reformen ein. Sie verabschiedeten Gesetze zur Eindämmung der Korruption und verbesserten die Administration des Reiches. Auch das Justizwesen wurde reformiert, um eine gerechte Rechtsprechung zu gewährleisten.
Die Bourbonen von Neapel hatten jedoch auch mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Im 18. Jahrhundert brach in Europa die Französische Revolution aus und hatte weitreichende Auswirkungen auf das Königreich Neapel und Sizilien. Napoleon Bonaparte erklärte Neapel zum Teil des Französischen Kaiserreichs und setzte dort seinen Bruder Joseph als König ein. Die Bourbonen mussten ins Exil gehen und konnten erst nach der Niederlage Napoleons zurückkehren.
Die Herrschaft der Bourbonen von Neapel endete schließlich im Jahr 1860. Italien befand sich damals in einem Prozess der Einigung, und der südliche Teil des Landes stand noch unter der Herrschaft der Bourbonen. Der italienische Freiheitskämpfer Giuseppe Garibaldi eroberte Neapel und proklamierte das Königreich Italien. Die Bourbonen wurden entmachtet und ins Exil verbannt.
Trotz ihres Endes hinterließen die Bourbonen von Neapel einen bleibenden Eindruck auf die Geschichte Süditaliens. Ihre Herrschaft brachte wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt, der bis heute spürbar ist. Die Stadt Neapel ist ein Zeugnis dieser glorreichen Zeit mit ihren prächtigen Gebäuden, Kunstwerken und kulturellen Veranstaltungen.
Die Bourbonen von Neapel haben mit ihrer längsten Herrschaft in Süditalien eine wichtige Rolle in der Geschichte der Region gespielt. Sie haben das Königreich Neapel und Sizilien geprägt und für wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt gesorgt. Obwohl ihre Herrschaft irgendwann zu Ende ging, hinterließen sie doch eine bleibende Erinnerung an eine Zeit des Wohlstands und der kulturellen Blüte.