Welche steuerlichen Unterlagen müssen aufbewahrt werden?
Grundsätzlich sollten Sie alle Unterlagen, die für die Erstellung Ihrer Steuererklärung relevant sind, gut aufbewahren. Dazu gehören unter anderem:
- Einkommensnachweise (z.B. Gehaltsabrechnungen, Rentenbescheide)
- Belege für Sonderausgaben (z.B. Spendenquittungen)
- Belege für außergewöhnliche Belastungen (z.B. Arztrechnungen)
- Unterlagen zu Vermietung und Verpachtung (z.B. Mietverträge)
- Kapitalertragsbescheinigungen (z.B. von Banken)
Wie lange müssen Steuererklärungen aufbewahrt werden?
Die gesetzliche Aufbewahrungspflicht für Steuerunterlagen beträgt in der Regel sechs Jahre. Das bedeutet, dass Sie Ihre Steuererklärungen und die dazugehörigen Unterlagen für sechs Jahre aufbewahren müssen. Die Frist beginnt mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem die Steuererklärung eingereicht wurde.
Beispiel: Wenn Sie Ihre Steuererklärung für das Jahr 2020 im Jahr 2021 abgeben, müssen Sie die Unterlagen bis zum 31. Dezember 2027 aufbewahren.
Gibt es Ausnahmen von der sechsjährigen Aufbewahrungspflicht?
Ja, es gibt einige Ausnahmen von der sechsjährigen Aufbewahrungspflicht. Hier sind einige Beispiele:
- Wenn das Finanzamt eine Steuerhinterziehung oder eine falsche Angabe entdeckt, kann die Aufbewahrungspflicht auf zehn Jahre verlängert werden.
- Bei bestimmten Unterlagen, wie Grundstücksunterlagen, kann die Aufbewahrungspflicht sogar 30 Jahre betragen.
- Falls Sie steuerlich relevante Unterlagen im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit benötigen, sollten Sie diese ebenfalls länger aufbewahren.
Warum ist die Aufbewahrungsdauer wichtig?
Die Aufbewahrungsdauer ist wichtig, um sich im Falle von Kontrollen oder Nachfragen des Finanzamts ausweisen zu können. Wenn das Finanzamt Unterlagen anfordert, müssen Sie diese innerhalb einer angemessenen Frist vorlegen können. Bei Nichtbeachtung der Aufbewahrungspflicht können im schlimmsten Fall Bußgelder oder Strafen verhängt werden.
Außerdem kann es vorkommen, dass Sie im Nachhinein eine Änderung Ihrer Steuererklärung vornehmen müssen. In diesem Fall ist es wichtig, alle relevanten Unterlagen griffbereit zu haben.
Wo sollten Steuerunterlagen aufbewahrt werden?
Es empfiehlt sich, Steuerunterlagen an einem sicheren Ort aufzubewahren. Idealerweise sollten sie vor Feuer, Wasser und Diebstahl geschützt sein. Eine Möglichkeit ist die Aufbewahrung in einem abschließbaren Aktenschrank oder in speziellen Steuerordnern. Eine digitale Aufbewahrung auf einem verschlüsselten Speichermedium ist ebenfalls möglich.
Nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist können Sie die Unterlagen vernichten und Platz für neue Dokumente schaffen. Hierbei ist es wichtig, die Dokumente datenschutzkonform zu entsorgen.
Fazit
Die Aufbewahrungsdauer von Steuererklärungen beträgt in der Regel sechs Jahre, kann aber je nach Situation auch länger sein. Es ist wichtig, alle relevanten Steuerunterlagen gut aufzubewahren, um bei Bedarf Auskunft geben zu können. Beachten Sie die gesetzlichen Bestimmungen zur Aufbewahrungspflicht und wählen Sie einen sicheren Ort für die Aufbewahrung Ihrer Steuerunterlagen.