Der Anfang des Krieges kann auf das Jahr 1739 zurückgeführt werden, als der britische Kapitän Robert Jenkins behauptete, dass sein Ohr von einem spanischen Kapitän abgeschnitten worden sei. Obwohl es für diese Behauptung keine konkreten Beweise gab, wurde sie von den britischen Medien aufgebauscht und führte zu einer öffentlichen Empörung im ganzen Land. Die britische Regierung sah sich gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Ehre des Landes wiederherzustellen.
Im Jahr 1739 erklärte Großbritannien schließlich Spanien den Krieg. Die wichtigste Front des Konflikts war die Karibik, wo die beiden Mächte um die Kontrolle über wertvolle Kolonien wie Jamaika, Kuba und Hispaniola kämpften. Die Briten initiierten eine Reihe von Angriffen auf spanische Stützpunkte und Schifffahrtsrouten, um ihre Dominanz in der Region zu festigen.
Die spanische Flotte war zwar zahlenmäßig überlegen, litt jedoch unter internen Schwächen und organisatorischen Problemen. Die britische Marine dagegen war gut organisiert und hatte eine starke Führung. Dies führte dazu, dass die Briten eine Reihe von wichtigen Siegen erzielten und die spanischen Flotten in mehreren Schlachten besiegten.
Trotzdem war der Krieg für beide Seiten verheerend. Die Spanier erlitten beträchtliche Verluste sowohl in ihren militärischen als auch in ihren wirtschaftlichen Interessen, während die Briten große finanzielle Ressourcen für den Krieg aufwenden mussten. Darüber hinaus führten die Kriegsanstrengungen zu einer Verstärkung des Sklavenhandels, da beide Seiten versuchten, ihre Arbeitskräfte auf den Plantagen zu erhöhen.
Der anglo-spanische Krieg war auch ein wichtiger Teil des größeren Konflikts zwischen Großbritannien und Frankreich. Spanien war ein Verbündeter Frankreichs und versuchte, britische Interessen in Europa zu beeinträchtigen. Dies führte später zur Einbindung Frankreichs in den Krieg und zu einem größeren europäischen Konflikt, der als Österreichischer Erbfolgekrieg bekannt wurde.
Im Jahr 1748 wurde der Krieg schließlich mit dem Frieden von Aachen beendet. Beide Seiten waren erschöpft und hatten finanzielle Probleme, was zu einer mühsamen Einigung führte. Im Frieden von Aachen wurde vereinbart, die territorialen Gewinne während des Krieges beizubehalten, aber es gab keine klare Gewinner oder Verlierer.
Der anglo-spanische Krieg hatte weitreichende Auswirkungen auf die Geschichte der Kolonialzeit. Großbritannien festigte seine Kontrolle über die Karibik und konnte seine Dominanz im Nordatlantik erweitern. Spanien dagegen verlor an Einfluss und machte Platz für aufstrebende Kolonialmächte wie die Vereinigten Staaten.
Insgesamt war der anglo-spanische Krieg ein entscheidender Moment in der Geschichte der kolonialen Expansion und des Machtverhältnisses in Nordamerika. Es markierte einen Wendepunkt in den Beziehungen zwischen Großbritannien und Spanien und setzte den Grundstein für zukünftige Konflikte und Rivalitäten.