Die Geschichte von Charlotte Buff und Johann Wolfgang von Goethe ist nicht nur eine der berühmtesten Liebesgeschichten der deutschen Literaturgeschichte, sondern auch eine der tragischsten. Die beiden lernten sich im Jahr 1772 kennen und verliebten sich ineinander, doch ihre Liebe sollte nicht von Dauer sein.
Charlotte Buff wurde am 11. Januar 1753 in Wetzlar geboren. Sie war die älteste Tochter des Rentamtmanns Johann Christian Buff und seiner Frau Elisabeth Katharina. Charlotte galt als sehr hübsch und intelligent. Sie erhielt eine gute Bildung und beherrschte mehrere Sprachen. Im Sommer 1772 begann sie eine Stellung als Gesellschafterin bei der Witwe eines Justizrates in Wetzlar.
In Wetzlar lebte zu dieser Zeit auch der junge Jurist Johann Wolfgang von Goethe. Er war als Referendar am Reichskammergericht tätig und hatte sich im Herbst 1771 in Frankfurt in die schöne Lili Schönemann verliebt. Doch diese Liebe hatte keine Zukunft, da Lili von ihren Eltern mit einem anderen Mann verheiratet wurde. Goethe war am Boden zerstört und zog sich zurück.
Als er Charlotte Buff kennenlernte, war er noch immer von Liebeskummer geplagt. Doch Charlotte brachte ihm das Lachen und die Lebensfreude zurück. Die beiden unternahmen lange Spaziergänge, diskutierten über Literatur, Philosophie und Naturwissenschaften und verliebten sich ineinander. Goethe schrieb später über Charlotte: „Ich hatte mich zu ihr hingezogen gefühlt durch ihre ruhige Höflichkeit, ihren klugen Verstand und eine gewisse sanfte Heiterkeit, die mit ihr durchs Leben zu ziehen schien.“
Doch ihre Liebe hatte keine Zukunft. Charlotte war seit ihrem 13. Lebensjahr mit dem Kaufmann Johann Christian Kestner verlobt. Sie konnte, durfte und wollte keine Verbindung zu Goethe eingehen. Goethe verstand ihre Ablehnung, doch er konnte seine Gefühle nicht unterdrücken. Er schrieb ihr Briefe, in denen er seine Liebe gestand und seine Gefühle zum Ausdruck brachte. Doch Charlotte blieb standhaft.
Goethe verließ Wetzlar im Oktober 1772 und kehrte nach Frankfurt zurück. Dort heiratete er 1773 die junge Friederike Brion, die ihm als seine Gretchen in „Faust“ unsterblich gemacht wurde. Charlotte heiratete im Jahr 1773 Johann Christian Kestner und bekam mit ihm sieben Kinder. Sie lebte in Braunschweig und Hannover und blieb in Kontakt mit Goethe. Die beiden schrieben sich Briefe und trafen sich sporadisch.
Charlotte Buff starb am 16. Januar 1828 in Hannover. Goethe hielt ihre Hand bis zu ihrem letzten Atemzug. In einem Brief an einen Freund schrieb er später: „Es war schön, dass ich ihr helfen konnte. Hätte sie noch länger leben können, so hätten wir uns allemal inniger angenähert, und ich glaube, dass das Zeug dazu hatte, ein herrliches Stadium unseres Lebens auszumachen.“
Charlotte Buff und Johann Wolfgang von Goethe – Eine Liebe, die tragisch und unerfüllt blieb, aber in der deutschen Literaturgeschichte unsterblich ist.