Seine journalistische Laufbahn führte Reitschuster schließlich zum Focus-Magazin, wo er als politischer Korrespondent arbeitete. In den 2000er Jahren war Reitschuster auch als Russland-Korrespondent für den Focus tätig. Er berichtete über die politische Situation in Russland und kritisierte dabei häufig das autoritäre Regime von Präsident Wladimir Putin.
In den letzten Jahren hat Reitschuster sich zu einem der bekanntesten Kritiker der deutschen Medienlandschaft entwickelt. Er wirft den Medien vor, nicht objektiv zu berichten und sich stattdessen einer einseitigen Berichterstattung zu bedienen. Besonders in der Flüchtlingskrise ab 2015 sah Reitschuster eine „Gleichschaltung“ der deutschen Medien, die nur eine bestimmte Meinung zuließen und kritische Stimmen ausblendeten.
Um seine Kritik an den Medien zu untermauern, hat Reitschuster auch ein eigenes Medienprojekt gestartet. Auf seiner Website borisreitschuster.de veröffentlicht er Artikel, Videos und Podcasts zu verschiedenen politischen Themen. Besonders während der Corona-Pandemie wurde seine Website zu einer wichtigen Anlaufstelle für kritische Stimmen, die sich mit den Maßnahmen der Regierung und der vermeintlichen Panikmache der Medien auseinandersetzen.
Reitschuster sieht sich selbst als unabhängigen Journalisten, der sich keiner politischen Agenda verpflichtet fühlt. Er geht davon aus, dass viele Journalisten in Deutschland aus Angst vor Repressalien oder aufgrund einer ideologischen Beeinflussung nicht mehr objektiv berichten können. Deshalb ist es ihm ein Anliegen, selbstkritische Fragen zu stellen und auch unangenehme Wahrheiten auszusprechen.
Allerdings wird Reitschuster auch immer wieder kritisiert. Vor allem in linken Medien wird er als Verschwörungstheoretiker und Rechtspopulist bezeichnet. Auch seine Verbindung zur AfD wird ihm oft zum Vorwurf gemacht. Reitschuster hat jedoch wiederholt betont, dass er sich von keiner politischen Partei vereinnahmen lassen will und sich stattdessen für eine offene und demokratische Diskussionskultur einsetzt.
Insgesamt ist Boris Reitschuster ein spannender und kontrovers diskutierter Journalist, der mit seiner Arbeit polarisiert. Seine Kritik an den Medien und Regierungspolitikern hat dazu beigetragen, dass in Deutschland eine lebhafte Debatte über Meinungsfreiheit und den Umgang mit abweichenden Ansichten entstanden ist. Auch wenn nicht alle seiner Ansichten und Thesen unbedingt in jedem Punkt überzeugen, ist Reitschuster ein wichtiger Vertreter der Meinungsfreiheit in Deutschland und ein Journalist, der in einer Zeit der Polarisierung unablässig offen und mutig das Gespräch sucht.