Johnson, der als führender Unterstützer des Brexits gilt und maßgeblich zur Durchsetzung des Referendums von 2016 beigetragen hat, sagte, dass der Austritt aus der EU Großbritannien die Chance gebe, seine Wirtschaft anzukurbeln und sich auf globale Märkte auszurichten. Er betonte, dass das Vereinigte Königreich nun die Kontrolle über seine eigenen Gesetze und Vorschriften habe und nicht mehr von Brüssel diktiert werde.
Der ehemalige Premierminister argumentierte, dass Großbritannien in der Lage sein werde, bessere Handelsabkommen mit Ländern wie den USA, China und Indien abzuschließen, die von der Europäischen Union bisher verhindert worden seien. Er sagte, dass diese neuen Abkommen dazu beitragen werden, Arbeitsplätze zu schaffen und das Wachstum zu fördern.
Johnson wies auch die Sorgen über mögliche Wirtschaftseinbußen infolge des Brexits zurück. Er betonte, dass es zwar kurzfristig Schwierigkeiten geben könne, langfristig jedoch die Chancen überwiegen werden. Er verwies auf die starke britische Wirtschaft und die Innovationskraft des Landes als Beweis dafür, dass Großbritannien auch ohne EU-Mitgliedschaft erfolgreich sein könne.
Kritiker von Johnson’s Kommentaren weisen jedoch darauf hin, dass der Brexit bereits beträchtliche negative Auswirkungen auf die britische Wirtschaft gehabt hat. Sie argumentieren, dass Unternehmen durch die Unsicherheit und die zusätzlichen Handelshemmnisse, die der EU-Austritt mit sich bringt, beeinträchtigt werden. Sie warnen auch vor möglichen Handelskriegen und protektionistischen Maßnahmen anderer Länder als Reaktion auf den britischen Austritt.
Darüber hinaus wird die Behauptung von Johnson, dass bessere Handelsabkommen mit Ländern außerhalb der EU abgeschlossen werden können, von einigen Experten angezweifelt. Sie weisen darauf hin, dass Großbritannien als Teil der EU eine größere Verhandlungsmacht hatte und nun allein vorgehen muss, um Handelsabkommen zu erzielen. Sie argumentieren, dass andere Länder möglicherweise weniger geneigt sein könnten, Zugeständnisse zu machen und dass die Verhandlungen schwieriger sein würden.
Es bleibt abzuwarten, ob Boris Johnson’s optimistische Einschätzung des Brexits Wirklichkeit werden wird. Die Auswirkungen des EU-Austritts werden sich erst langfristig zeigen und es wird Zeit brauchen, um die volle Tragweite der Veränderungen zu verstehen. Die Zukunft Großbritanniens außerhalb der EU hängt nun von den Entscheidungen und den Handlungen der Regierung ab, um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern und neue Handelsbeziehungen aufzubauen.