Die Anamnese bedeutet wörtlich übersetzt „Erinnerung“ und wird auch als Patientenbefragung bezeichnet. Dabei muss der Arzt oder die Ärztin systematisch Informationen vom Patienten sammeln, um eine korrekte Diagnose stellen zu können. Die Anamnese kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden: entweder durch ein Gespräch, das der Arzt mit dem Patienten führt, oder mittels eines Anamnesebogens, den der Patient ausfüllen muss.
Die Anamnese beinhaltet viele Aspekte, wie zum Beispiel die Beschwerden des Patienten, die Krankengeschichte und eventuelle Vorerkrankungen sowie Erkrankungen in der Familie. Weitere Informationen, die im Rahmen der Anamnese erfragt werden müssen, sind das soziale Umfeld des Patienten, seine Lebensgewohnheiten und seine Risikofaktoren für verschiedene Erkrankungen.
Eine gründliche Anamnese ist absolut entscheidend für eine genaue Diagnose. Das liegt daran, dass viele Erkrankungen ähnliche Symptome aufweisen können und es ohne eine Anamnese schwierig wäre, zwischen ihnen zu unterscheiden. Aus diesem Grund stellt die Anamnese auch den ersten wichtigen Schritt in jeder medizinischen Untersuchung dar.
Die Informationen, die durch eine Anamnese gewonnen werden, helfen dem Arzt oder der Ärztin dabei, mögliche Erkrankungen einzugrenzen und gezielt weitere Untersuchungen und Diagnostik durchzuführen. Zudem lassen sich durch eine sorgfältige Anamnese auch unerkannte oder unbekannte Erkrankungen aufdecken.
Eine wesentliche Rolle spielt die Anamnese auch in der Patientenkommunikation. Der Arzt oder die Ärztin muss dem Patienten erklären, welche Fragen gestellt werden, warum sie wichtig sind und wie die Antworten für die Behandlung und Diagnose wichtig sind. Dies kann dazu beitragen, die Motivation des Patienten zu steigern und das Vertrauen in die medizinischen Fachkräfte zu fördern.
Die Anamnese ist auch für die Prognose und den Verlauf von Erkrankungen wichtig. Wenn ein Patient zum Beispiel mit einem gebrochenen Bein in die Notaufnahme kommt, ist es wichtig zu erfahren, ob in der Vergangenheit bereits Knochenbrüche aufgetreten sind. Auch Informationen über Vorerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck sind relevant, da sie den Genesungsprozess beeinflussen können.
Insgesamt ist die Anamnese also ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Untersuchung und Weiterbehandlung. Eine korrekte und gründliche Anamnese gibt dem Arzt oder der Ärztin wichtige Informationen, um eine erfolgreiche Diagnose und Behandlung zu gewährleisten. Auch für den Patienten ist eine Anamnese wichtig, da sie ihm hilft, zu verstehen, welche Fragen bei der Untersuchung gestellt werden und welche Bedeutung die Antworten für die weitere medizinische Versorgung haben.