Adolf Uunona, ein 54-jähriger Namibier, hat unlängst Schlagzeilen gemacht, als er bei den Parlamentswahlen in Namibia im November 2020 erfolgreich kandidierte. Was ihn besonders interessant macht, ist jedoch nicht seine politische Verbindung zur SWAPO-Partei, sondern sein ungewöhnlicher Name – Adolf.
Da Namibia einst eine deutsche Kolonie war, ist es nicht unüblich, dass viele Namibier deutsche Vornamen haben, aber Adolf ist ein Name, der in dem afrikanischen Land eine besonders negative historische Konnotation hat. Denn Adolf Hitler, der ehemalige Diktator Deutschlands, ist einer der bekanntesten „Adolf“ in der Weltgeschichte und die Assoziation mit ihm und dem Nazi-Regime ist unvermeidlich.
Obwohl Uunona den gleichen Vornamen wie Hitler trägt, betont er immer wieder, dass er nichts mit der Ideologie des Nationalsozialismus zu tun hat. „Mein Vater hat mir diesen Namen gegeben. Er hat es vielleicht nicht mit der gleichen Intention getan, wie Hitler es getan hat, aber ich kann nichts dafür, dass ich so heiße“, sagte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.
Trotz seiner ungewöhnlichen Namen ist Uunona ein politischer Newcomer, der in seiner Gemeinde positiv aufgenommen wurde. Er gewann seine Wahl mit einer überwältigenden Mehrheit von 85% und wurde zum Stadtrat der Stadt Ompundja in der Region Oshana ernannt. Er ist auch der SWAPO-Parteisekretär in der Region Oshana und hat sich in der Vergangenheit aktiv für die Interessen der Menschen in seiner Region eingesetzt.
Uunona gehört außerdem zu einer wachsenden Zahl von namibischen Politikern, die sich für eine stärkere Einbindung der jungen Generation in die politischen Entscheidungen des Landes einsetzen. „Die Jugend muss in die Politik eingebunden werden, damit sie die Entscheidungen mitträgt, die über ihre Zukunft entscheiden“, erklärte er in einem Interview mit der Deutschen Welle.
Die Wahl von Uunona hat auch in Deutschland Aufmerksamkeit erregt, da der Name „Adolf“ in Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs negativ besetzt ist und die Verwendung des Namens im öffentlichen Leben streng reguliert ist. Die Debatte darüber, ob der Name Adolf in Deutschland verboten werden sollte, wird seit Jahren geführt.
In Namibia gibt es jedoch keine solche gesetzliche Regelung, und der Name Adolf ist immer noch ein üblicher Vorname. Uunonas Wahl hat jedoch eine Debatte darüber ausgelöst, ob es Zeit ist, den Namen in Namibia abzuschaffen.
Trotz der Debatte ist Uunona jedoch optimistisch und hofft, dass seine Wahl ein Schritt in die richtige Richtung ist, um positive Veränderungen in seinem Land herbeizuführen. „Ich bin sehr bescheiden und demütig, dass ich gewählt wurde. Ich denke, ich werde hart arbeiten müssen, um den Menschen zu zeigen, dass ich es wert bin, ihr Vertrauen zu haben“, sagte er.
Insgesamt zeigt Uunonas Wahl die Bedeutung von Engagement und Leistung in der Politik, unabhängig von einem ungewöhnlichen Namen oder einer historischen Assoziation. Seine Wahl bietet auch eine Gelegenheit, historische Konnotationen und Vorurteile zu überwinden und sich auf das Wesentliche – nämlich gute Politik – zu konzentrieren.