Acrylamid ist ein chemischer Stoff, der bei bestimmten Lebensmittelverarbeitungsverfahren entstehen kann. Es handelt sich um eine natürliche Reaktion zwischen Aminosäuren und reduzierenden Zuckern, die bei hohen Temperaturen stattfindet. Acrylamid kann beim Kochen, Braten, Backen oder auch beim Rösten von Lebensmitteln entstehen. Besonders bei stärkehaltigen Nahrungsmitteln wie Kartoffeln, Getreideprodukten, Kaffee und Brot besteht ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Acrylamid.
Die Europäische Union hat erkannt, dass Acrylamid potenziell gesundheitsschädlich sein könnte und daher die Sicherheitsstandards für Lebensmittel ändern möchte. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat Richtwerte für Acrylamid in verschiedenen Lebensmittelkategorien festgelegt und die Mitgliedstaaten aufgefordert, Maßnahmen zur Reduzierung der Acrylamidgehalte zu ergreifen.
Warum ist Acrylamid so bedenklich? Studien an Tieren haben gezeigt, dass hohe Dosen von Acrylamid krebserregend und genotoxisch sein können. Genotoxische Substanzen können Veränderungen im Erbgut verursachen und somit das Risiko für Krebs erhöhen. Obwohl die Auswirkungen von Acrylamid auf den Menschen noch nicht vollständig erforscht sind, ist es vernünftig, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und den Gehalt an Acrylamid in Lebensmitteln zu reduzieren.
Die Reduzierung von Acrylamid ist eine Herausforderung für die Lebensmittelindustrie, da verschiedene Faktoren die Bildung beeinflussen können. Dazu gehören die Art der Lebensmittel, die Verarbeitungsmethoden, die Temperatur und die Dauer des Kochens oder Backens. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die Acrylamidbildung zu minimieren. Zum Beispiel können Lebensmittelproduzenten die Temperaturen beim Kochen oder Braten senken, die Dauer des Backens verkürzen oder geeignete Zutaten verwenden, um den Zucker- und Aminosäuregehalt zu verringern.
Auch Verbraucher können dazu beitragen, die Acrylamidbelastung in ihrer Ernährung zu reduzieren. Beim Kochen zu Hause können sie beispielsweise darauf achten, Lebensmittel nicht zu stark zu erhitzen und nicht zu lange zu backen. Einige Tipps zur Minimierung von Acrylamid sind das Braten von Kartoffeln nicht bis zur Bräunung, das nicht zu lange Backen von Brot oder das Einweichen von Pommes Frites vor dem Braten.
Die EU hat bereits Maßnahmen ergriffen, um den Acrylamidgehalt in bestimmten Lebensmittelkategorien zu begrenzen. Zum Beispiel gelten seit 2018 neue Vorgaben für Baby-Nahrungsmittel und Babynahrungsergänzungsmittel. Diese Produkte dürfen jetzt nicht mehr als 50 Mikrogramm Acrylamid pro Kilogramm enthalten. Die Mitgliedstaaten sind außerdem verpflichtet, der EU Kommission alle zwei Jahre Bericht über ihre Überwachungssysteme und über die ergriffenen Maßnahmen zur Reduzierung des Acrylamidgeschweißes zu erstatten.
Die Bemühungen zur Begrenzung von Acrylamid sind ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Sicherheit von Lebensmitteln in der Europäischen Union. Die EU hat erkannt, dass potenzielle Gesundheitsrisiken durch schädliche Substanzen in Nahrungsmitteln minimiert werden sollten. Indem Richtwerte festgelegt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, kann die Acrylamidbelastung reduziert werden und somit die Sicherheit und Gesundheit der Verbraucher verbessert werden.