Die absolute Monarchie ist eine Regierungsform, bei der ein König oder eine Königin allumfassende politische Macht innehat. In der Neuzeit hat sich diese Art der Herrschaft größtenteils überholt, jedoch gab es einige Länder, in denen absolute Monarchien bis ins 20. Jahrhundert hinein existierten.
Eine der bekanntesten absoluten Monarchien in der Neuzeit war das zaristische Russland, das bis zur Oktoberrevolution 1917 von der Romanov-Dynastie regiert wurde. Der Zar hatte uneingeschränkte politische Macht und konnte seinen Willen ohne Einschränkungen durchsetzen. Er war das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, besaß das Recht zur Ernennung von hohen Beamten und war Oberbefehlshaber der Armee. Diese absolutistische Herrschaftsform führte jedoch letztendlich zu Unzufriedenheit und Revolution, da die Bevölkerung unter der Willkür des Zaren litt.
Ein weiteres Beispiel für eine absolute Monarchie in der Neuzeit war das Königreich Saudi-Arabien. Hier übte der König uneingeschränkte politische Macht aus und war gleichzeitig auch das geistige Oberhaupt des Landes. Diese Form der Monarchie beruht auf dem Wahhabismus, einer strengen Auslegung des Islam. Der saudi-arabische König hatte das Recht zur Ernennung von Ministern und konnte Gesetze erlassen, ohne dass diese von einer Volksvertretung genehmigt werden mussten. Erst in den letzten Jahrzehnten wurden einige Rechtsreformen eingeführt, die zu einer gewissen Liberalisierung führten.
In Europa gab es ebenfalls absolute Monarchien in der Neuzeit. Ein Beispiel hierfür war das Königreich Preußen unter Friedrich dem Großen. Er regierte von 1740 bis 1786 uneingeschränkt und setzte zahlreiche Reformen um. Allerdings blieb die absolute Herrschaft des preußischen Königs von Protestanten vorbehalten, während andere Konfessionen weniger Rechte hatten. Dies führte letztendlich zur Einführung der Verfassung von 1850, die dem König nur noch begrenzte politische Macht einräumte.
Die absolute Monarchie in der Neuzeit stand im Widerspruch zu den aufkommenden Idealen der Aufklärung und der Demokratie. Die Vorstellung, dass politische Macht vom Volk ausgehen sollte und von einem König begrenzt werden müsse, gewann immer mehr an Bedeutung. Infolgedessen kam es im 18. und 19. Jahrhundert zu zahlreichen Revolutionen und Bürgerkriegen, die letztendlich zum Ende vieler absoluter Monarchien führten.
Heute sind absolute Monarchien eher selten geworden. Die meisten Länder haben sich von dieser Herrschaftsform abgewandt und setzen stattdessen auf parlamentarische Demokratie oder andere Formen der Regierung. Dennoch gibt es einige Länder, wie Saudi-Arabien, Katar und Brunei, in denen absolute Monarchien immer noch existieren. In diesen Ländern besitzt der Herrscher uneingeschränkte politische Macht und ist oft auch das Oberhaupt der Religion.
Die absolute Monarchie in der Neuzeit war eine politische Herrschaftsform, die größtenteils überholt ist. Sie stand im Widerspruch zu den aufkommenden Idealen der Aufklärung und der Demokratie. Heutzutage gibt es nur noch wenige Länder, in denen absolute Monarchien bestehen, aber in der Mehrheit der Welt hat sich die politische Landschaft in Richtung Demokratie und Rechtsstaatlichkeit entwickelt.